MINERALIEN AUS DEM TAUNUS
IN HESSEN UND RHEINLAND-PFALZ
DER EHEMALIGE
EISEN-UND MANGAN-
ERZBERGBAU
IM TAUNUS
WEGEN DER VOLLSTÄNDIGKEIT MIT THEMATISCHEN RANDGEBIETEN
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DIE LAGERSTÄTTENBILDUNG DER EISENERZE
Der Vulkanismus in der Devonzeit vor etwa 380 Millionen Jahren hat zur Bildung des Eisenerzes beigetragen.
Das Lahn-Dill-Gebiet wurde zu damaliger Zeit von einem Schelfmeer(randlicher Bereich eines Kontinents der vom Meer bedeckt ist)
bedeckt in dem sich eisenreiche Gele am Boden des Meeres absetzten.
Diese Gele wandelten sich mit der Zeit von wasserunlöslichen Eisenhydroxiden in Eisenoxide um bis Roteisenstein entstand.
Der Roteisenstein setzte sich als Grenzlager zwischen Mittel-und Oberdevon und im Oberdevon als Schalsteinlager ab.
Das waren die Hauptabbauziele der Gruben.
Im Karbon entstanden die Hauptgebirgszüge der Mittelgebirge,auch das Rheinische Schiefergebirge,während der variskischen Gebirgsbildung.
Im Unterkarbon kam das vulkanische Magma mit den Eisenerzen in Berührung,das sich beim Kontakt in Magneteisenstein umwandelte.
Auch entstanden Bruchspalten,sog. Verwerfungsspalten,die entstehen bei der Verschiebung von Gesteinszügen. Bei der Gebirgsbildung stellen sich die Gebirgsfalten derartig steil auf so das diese überkippten oder zerrissen sind und sich die Bruchstücke übereinanderschoben,dadurch wurden ältere Schichten über jüngere gedrückt.
Der Eisenerzbergbau war in den Anfängen auf den oberflächlichen Abbau beschränkt,das war bei allen Gruben im Lahn-Dill-Taunus-Gebiet so,Spuren sind die heutigen Pingen die man heute noch sieht.
Dadurch war es in späterer Zeit einfach in diesen Bereichen Schächte oder Stollen anzulegen,denn man wußte ja durch den Oberflächenabbau das Erze vorhanden waren.
Die Eisenerze wurden in sog.Rennöfen aufgeschmolzen und in Waldschmieden weiterverarbeitet,meist direkt neben dem Eisenerzvorkommen.
Die ältesten Schmieden waren im Taunus und Lahn-Dill-Gebiet die Audenschmiede bei Weilmünster im Taunus,1421 erstmals schriftlich erwähnt,gekauft am 1.April 1798 von Bergrat Johann Wilhelm Buderus.
Der Schornstein,der älteste Teil der Schmiede und des Hochofens,1858 errichtet,steht heute noch.
Weiterhin die Löhnberger Hütte,erwähnt 1497 und die Christianshütte im Kerkerbachtal bei Schupbach.
Es gab später, im 19.Jahrhundert 15 Hochöfen.
Die Eisenerzvorräte im Lahn-Dill-Gebiet sind nicht erschöpft mit den heute technischen Möglichkeiten wäre es ein leichtes wieder Erz zu fördern.
Aber solange billiges Eisenerz weltweit auf dem Markt ist wir es keinen Eisenerzabbau in Deutschland geben.
Die letzte Eisenerzgrube,die Grube Fortuna bei Oberbiel,wurde 1983 geschlossen und ist heute ein Besucherbergwerk.
ABBAU UND LAGERSTÄTTEN IM TAUNUS UND LAHN-DILL-GEBIET
Das Alter der ersten Abbauperiode für den Eisen-und Manganerzbergbau ist schwer zu bestimmen.
Bekannt ist das die Eisenerzgewinnung im Lahntal und den Seitentälern mit zu den ältesten in Deutschland zählen.
Bei Ausgrabungen in der Nähe von Wetzlar-Dalheim wurde eine Produktiosstätte aus dem 4.-5.Jahrhundert v. Chr. entdeckt.
Wohl die besterhaltene und größte Anlage Deutschlands.
Eine kleinere Anlage aus dem selben Zeitraum, mit sog. Rennofen ,wurde bei Rittershausen im Dietzhölztal entdeckt.
Weitere kleinere Produktionsstätten von Eisen mit Rennöfen waren bei Roth,Fellerdilln,Mittenaar,Bischoffen,Niederweidbach und am Dünsberg.
Urkundlich bekannt ist, das Wetzlar um 1277 ein Zentrum für Eisenhandel und Eisenverarbeitung war.
Schon früher,nämlich im 8. Jahrhundert wurde der Eisenerzbergbau bei Wetzlar erwähnt.
Bis zum Ende des 17.Jahrhunderts lag das Hauptabbaugebiet für Eisenerze zwischen Wetzlar und Weilburg,erst Anfang des 18.Jahrhunderts wurde im Raum Dillenburg bedeutender.
Im Lahn-Dill-Gebiet(Teil des östlichen Hintertaunus) sind die größten und umfangreichsten Lagerstätten im Nordosten,beginnent im Gebiet von Hohensolms über Königsberg bis nach Rodheim,dann weiter bis nach Bechlingen,Katzenfurth und Holzhausen sowie Waldgirmes.
Weiter im Taunus ab Wetzlar über Nauborn,Braunfels,Bonbaden,Kraftsolms,Löhnberg,Weilburg,Limburg,Diez,Balduinstein,
Weilmünster,Wolfenhausen,Münster,Niederselters,Burgschwalbach bis in den Bereich von Katzenelnbogen.
Diese ganzen Gangvorkommen erstrecken sich über eine Länge von mehr als 60 km und einer Breite von 15 km,in manchen Bereichen sogar noch breiter.
Einzelne Abbaugebiete werden hier beschrieben da Eisenerzabbaugebiete in recht großem Umfang im Taunus gehäuft vorkommen können.
Es sind bis zu 2000 Eisenerzverleihungen,die natürlich nicht alle in Abbau gingen, bis hin zu kleinen Abbauen bekannt.
Die ersten Abbauversuche waren nur im Tagebau,erst wesentlich später wurde im Tiefbau Erz abgebaut.
Erzlagerstätten zu finden gestaltete sich sehr einfach da bereits die Lagerstätten durch Ddie Tagebaue zumindest gefunden waren.
Zur vollständigen Beschreibung sind auch Randgebiete erwähnt.
Es gibt im Taunus Eisenerze aus verschiedenen Lagerstätten.
Da häufig auch Manganerze mit vorkommen die die Eisenerze begleiten gibt es Eisen-und Manganerzablagerungen auf älteren Gebirgsschichten,ähnlich wie auf den gangartigen Lagerstätten.
Weiterhin Roteisensteinlager des Mitteldevons und lagerartige,nestförmige Brauneisensteinvorkommen in den Unter-
koblenzschichten.
Diese lagerartigen und nesterförmigen Vorkommen werden von Brauneisenstein gebildet da dieser zu den Verwitterungs-
erzen gehört.
Gangartige Lagerstätten sind fast nur an Taunusquarzit gebunden und die Ausfüllungsmasse bildet der Brauneisenstein.
Da Eisenerzgänge sehr häufig bei Quarzgängen auftreten scheint ein Zusammenhang bei der Bildung mit diesen zu bestehen.
Auch kommt immer wieder,bei diesen Vorkommen,neben Eisenerzen ,Manganerze vor und können miteinander verwachsen
sein aber auch getrennt vorkommen.
Brauneisensteinlager,die immer nesterförmig oder lagerartig vorkommen,sind etwas manganhaltig und werden hauptsäch-
lich in Sericitschiefer gefunden,sehr selten in Phyllit oder Taunusquarzit.
Im Hunsrückschiefer und den Koblenzschichten kommt Brauneisenstein zwar vor,ist aber nicht abbauwürdig.
Zu finden sind solche Vorkommen im Taunusschiefer bei Wildsachsen,Fischbach,Kelkheim,Hornau,Neuenhain und Altenhain.
Im Hunsrückschiefer bei Stephanshausen,Bleidenstadt,Dasbach und Heftrich.
Die Roteisensteinlager sind die wohl wichtigsten Eisenerzlieferanten gewesen,da die Lager regelmäßiger vorkommen und überschaubar abgebaut werden können und nicht nesterartig oder angehäuft vorkamen.
Die Mächtigkeit der Eisenerzgänge schwankt zwischen 0,3-2 m,kann aber auch wesentlich größer oder kleiner ausfallen.
Die Roteisensteinlager waren nach der Tiefe hin umgewandelt in kalkige Eisensteinlager,auch Flusseisenstein genannt, oder heute Hämatit.
Die nächstfolgende Umwandelung wäre dann in eisenschüssigen Kalkstein.
Diese Umwandlung geschieht durch durchsickerdes Wasser was Schalstein und Diabase auslaugt,wobei der Kalkgehalt durch Eisenoxyd ersetzt wird.
Der Abbau und das Vorkommen von Eisensteinlagern wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst wie Faltungen und Störungen des Erzes und beeinflussung durch das Nebengestein.
Eisensteinlager die im Hangenden(oberhalb der Erzzone vorkommendes Nebengestein) und Liegenden(unterhalb der Erzzone vorkommendes Nebengestein) das gleiche Nebengestein besitzen haben nur geringe Erstreckung.
So können auch verschiedene Nebengesteine den Metallgehalt so stark beeinflussen das dieser wesentlich höher ist.
Wenn man das Verhalten von Mulden-und Sattelbildungen der Devonschiefer berücksichtigt,sowie die durchsetzenden Verwerfungen,dann kann man einige Lagerzüge zusammenfassen.
Die Roteisensteinlager und Brauneisenvorkommen sind zwar vollkommen verschieden in,alter,Vorkommen und Entstehung aber durch tektonische und räumliche Vorkommen nebeneinander.
Daher wurden diese meist zusammen abgebaut,auch weil der Brauneisenstein manganhaltig und somit auch zur Eisenveredelung benötigt wird.
Alle Eisenerzvorkommen sind Verwitterungslagerstätten die im Tertiär eine starke Verwitterung erfahren haben.
Die Untergrundgesteine wurden durch kohlensäurehaltige Wasser ausgelaugt und die Eisenverbindungen die ,besonders in den Unterkoblenzschichten vorhanden waren,sind als Bikarbonat in Lösung gegangen und legten eine Strecke seitwärts oder abwärts in tiefere tonige oder sandige Schichten zurück.
Die Karbonate oxidierten hier in Krusten oder flächigen Ablagerungen zu Brauneisenstein.
Bei der darauffolgenden Erosion wurde das lockere,nicht vererzte,Gestein weggeführt,so das bei Anreicherung ein krusiges Eisenerz mit wenig Mangangehalt zustande kam das in vielen Stellen des rheinischen Schiefergebirges vorkommt und als sog. "Hunsrückerz"bekannt ist.
Der Erzgehalt dieser Lagerstätten ,mit hohem Kieselsäure und Tongehalt ,erreicht kaum 30% und ist eigentlich nicht abbauwürdig.
Trotzallem wurden Felderverleihungen ausgegeben z. B. die Felder "Pfaffenwies" un "Anna" die nordöstlich von
Pfaffenwiesbach liegen.
Weiterhin Fritzchen bei Wernborn,Walter und Oberfeld bei Fauerbach,Münster 1 bei Münster und Otto,Ludwig und
Dagobert bei Maibach.
Die Roteisensteinlager laufen von Südwest nach Nordost,beginnend im Lahn-Dill-Gebiet,das als daß tektonisch schwierigste Bergbaugebiet gilt weil die Lagerzüge stark zerstückelt sind durch ihre Querverwerfungen.
Weiterhin liegen im Taunus die Roteisensteinlager der Schaumburger Mulde,südwestlich von Limburg,mit den Abbauorten Holzheim,Freiendiez,Altendiez,Fachingen,Hambach und einem größeren Abbaugebiet bei Birlenbach.
Die Hahnstätter Mulde ist ein weitläufiges Abbaugebiet und beginnt bei Oberneisen und endet bei Katzenelnbogen.Dazwischen liegen die Abbauorte Lohrheim,Hahnstätten und Zollhaus.
Bei Zollhaus beginnt der Hauptteil mit den
Abbauorten Allendorf,Bonscheuer und
Mudershausen.
In den vier vorgenannten Orten ist das Ab-
baugebiet des Barbarastollens(siehe Karte
rechts von F.Odernheimer).
Der letzte Abbau fand 1960 auf der Grube
Zollhaus statt.
Geschichtlich und urkundlich festgehalten ist,
daß der erste Eisenerzabbau im Taunus um
780 im Weiltal stattfand.
Eine weitere Zeitangabe ist 912 bei Möttau,
in der Nähe von Weilmünster,hier wurde
Eisenerz abgebaut.
Der Eisenerzabbau ging wohl immer weiter
in verschiedenen Gebieten im Taunus und
der Bekanntheitsgrad stieg.
Das Eisenerz aus dem Taunus war sehr
hochwertig denn 1252 wurde auf den Eisen-
märkten in Flandern Eisen aus Katzeneln-
bogen gehandelt.
Die Zeitabstände zwischen einzelnen Aufzeichnungen sind sehr groß so wird die Grube Bonscheuer 1425 urkundlich erwähnt.
1528 wurde eine Waldordnung erlassen da die Köhler für die Erzschmelzen Holzkohle liefern mussten und dementsprechend viel Holz benötigten.
Um einen Raubbau an Holz zu verhindern wurden nur bestimmte Gebiete freigegeben.
1559 gab es eine neue Bergordnung für nassauische Gebiete.
1639 bekam J.F.Marioth eine Belehnung für Bergbau und Eisenerz.
Dieser baute Eisenhütten(Erzschmelzen) im Jammertal bei Singhofen und 1660 in Katzenelnbogen.
1652 wurde die Michelbacher Hütte gebaut.
Es wurde Eisenerz aus dem Roten-und Gelben Berg bei Allendorf und den Fuchsenhöller Bergwerk,bei Katzenelnbogen erschmolzen.
1776 entstand ein Grubenbild des Bergwerkes bei Bonscheuer auf dem Gebäude,Stollen und Wege abgebildet sind.
1816,das neugeschaffene Herzogtum Nassau versuchte die Eisenindustrie in Gang zu halten,doch billiges Eisen aus England machte dies zunichte.
Viele Betriebe waren dadurch unrentabel geworden und wurden geschlossen oder zurückgefahren.
Das war so einschneident das die Fuhrleute aus Niederfischbach ihrer Lebensgrundlage beraubt wurden und geschlossen nach Amerika auswanderten.
1857 wurden in Nassau alle bisherigen Bergordnungen in einer neuen Bergordnung zusammengefasst.
Viele kleine Gruben wurden geschlossen und die Abbauanteile wurden von großen Bergbaufirmen wie Krupp,Phönix AG, Schalker Gruben -und Hüttenverein/Gelsenkirchen,Thyssen Rheinische Bergbau und Hütten/Duisburg übernommen und zusammengefasst.
Krupp allein erwarb 44 fiskalische(staatliche)Grubenfelder und 19 weitere Felder.
1953 übernahm die Harz-Lahn Erzbergbau alle Gruben und führte den Abbau bis zur entgültigen Stilllegung der Grube Zollhaus,1960,weiter.
Mehrere Generationen von Bergleuten aus den typischen Bergbaudörfern in der Region wie Mudershausen,Bonscheuer,Rückershausen,Berghausen,Allendorf,Katzenelnbogen,Schönborn,Herold,Biebrich und Mittelfischbach haben un den verschiedenen Gruben abgebaut.
Als die Firma Krupp die meisten Gruben übernommen hatte wurden die Felder konsolidiert zur Grube Zollhaus.
Von hier aus wurde der Barbarastollen angelegt der die Grubenfelder erreichte(siehe Karte F.Odernheimer,oben).
Der 1904 begonnene Barbarastollen erreichte bereits 1905 eine Länge von 900 m.
1906 wurde das Grubenfeld "Tiefe Gräben" erreicht und abgebaut.
Stollen und Tagebau hinter der ehemaligen Ziegelei bei der Grube Zollhaus
Es folgten viele weitere Grubenfelder,denn der Stollen wurde immer weiter vorangetrieben.
Insgesamt 4 nördliche und 6 südliche Querschläge erreichen verschiedene Erzabbaugebiete(siehe obige Karte).
Unter anderem gehören zur Konsolidierten Grube Zollhaus die Grubenfelder Nordstern,Steinkopf,Ehrlichkeit,Rindsberg,Maiblumenlai,Maiblumenspitze,
Weinschrank,Taberg,Dreispitz,Kronprinz,Michael und Sebastian.
Abgebaut wurde neben Roteisenstein und Brauneisenstein noch Dolomit und Phosphorit,die beiden letzten allerdings nur in kleinen Mengen.
Die seit 1875 stillgelegte Grube Bonscheuer wurde im Zuge der Konsolidierung wieder in Betrieb genommen sowie die Grube Hammerberg.
Anfänglich baute die Fa.Krupp nur Roteisenstein ab,später kam noch der Abbau von Brauneisenstein dazu.
Da der Abbaubereich sehr groß war und dementsprechend viel Erz gefördert wurde,musste man eine Drahtseilbahn zum Bahnhof Zollhaus bauen,das war 1904.
Um 1911 wurde eine Grubenförderbahn von der Grube Bonscheuer zum Bahnhof Rückershausen gebaut.
Ab 1921 wurde der Förderbetrieb des Barbarastollens immer weiter zurückgefahren bis 1930 dann erst Mal kein Betrieb mehr stattfand.
Zwischen 1935 und 1945 wurde der Barbarastollen auf 3100 m verlängert zum nördlichen Querschlag 3 um das bedeutendste Brauneisensteinvorkommen Taberg zu erreichen.
1947 ruhte der Betrieb,kriegsbedingt ,kurzzeitig.
In 55 Jahren wurden 850 000t Rot-und Brauneisenstein abgebaut,mit max. 360
Mitarbeitern.
Der Barbarastollen,der heute,nach 20m zugemauert ist,(siehe Bild oben rechts),hatte bei Grubenschliessung 1961 eine Länge von 4300 m,die gesamte Stollenlänge mit Querschlägen war 8000 m.
Der Bergbau durch den Barbarastollen war schon intensiv.
Ältere Relikte des Bergbaues sind noch oberflächlich an den vielen Halden,Löchern und uralten Abbauen mittels Haspelschächten erkennbar.
Noch heute sind Halden und Gebäudereste sowie das Umspannwerk vorhanden am Mundloch des Barbarastollens der Grube Zollhaus.
Auch kann man heute noch Artefakte des Bergbaues finden wie z. B. die handge-
schmiedete Schienenschraube,eine gebrochene Radnabe einer Lore,ein Schienenrest(siehe Bilder rechts unten).
Auch sind im Bereich des Barbarastollens mehrere Stolleneingänge vorhanden die
heute der Wasserversorgung dienen.
Im Bereich der Halden der Grube Zollhaus sind neben Resten von Roteisenstein,
Dolomit und Phosphorit auch Eisenphosphatmineralien zu finden.
Bisher konnte neben Wavellit auch Beraunit,Kakoxen,Variscit,Türkis,Strengit und der seltene Vantasselit(Fund von mir,April 2015) gefunden werden.
Weiterin verschiedene Eisen-und Manganmineralien wie Hämatit,Lepidokrokit,
Goethit und Pyrolusit.Auch Aragonit und Calcit können vorkommen.
Am häufigsten ist von hier der Wavellit ,was nicht ungewöhnlich ist,liegt doch das
Abbaugebiet des Barbarastollens über dem Meta-Rhyolith-Gesteinszug der sich von Mensfelden nach Katzenelnbogen zieht.
Das Gestein enthält u.a. Fluor was der Wavellit zur Bildung benötigt.
Wavellit xx auf Glaskopf Grube Zollhaus
Wavellit xx auf Brauneisenstein Grube Zollhaus
Wavellit xx Grube Zollhaus
Barbarastollen mit Zumauerung
Transformatorenhaus Grube Zollhaus
Linke Stützmauer des Erzbunkers
Grube Zollhaus
Verschiedene Stolleneingänge zur
Wassergewinnung Grube Zollhaus
Artefakt handgeschmiedete Schienen-
schraube Grube Zollhaus
Artefakt Radnabe von einem Grubenhunt
der Grube Zollhaus
Artefakt Schienenrest Grube Zollhaus
Die Grube Bonscheuer wurde 1425 erwähnt,1776 war der obere Stollen 100 m in den Berg getrieben,der tiefere Stollen nach 1775 begonnen,erreichte 1783,acht Jahre später,bei 955 mein Roteisensteinlager.
Letzter Abbau fand von 1905-1925 statt aber die Erzvorkommen waren nicht erschöpft,die Grube wurde trotzdem stillgelegt.Die Grube Gronauer Eck wurde 1897 von der Fa.Krupp übernommen.
Ein 218 m langer und 43 m tiefer Stollen erreichte die Roteisensteinlager.
Um das Lager besser abzubauen wurden weiter Vortriebe unternommen aber wegen starkem Wasserandrang aufgegeben.
Es konnten 1180 t Roteisenstein gefördert werden.
Bei Berghausen,im Walddistrikt Bücheshell und Dietrich sind noch Abbauhalden vorhanden.
Am westlichen Ende des Barbarastollens liegt das sog. Eisensteinfeld ,zwischen Katzenelnbogen und Allendorf.
Hier schließen sich die Felder Eisenkaute,Wachholder und Mühlfeld an.
Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurde über Tagschächte Erz gefördert.
Noch 1909 bis 1918 und 1939 wurde Erz über Hauptschächte und im Tagebau gewonnen.
Von Katzenelnbogen ist ein 800 m langer Stollen in 40 m Teufe auf einer Lager vorgetrieben worden,das war 1850 - 1860.
Kleine Gruben in der Nähe,mit kurzen Abbauperioden waren die Grube Wilhelmssegen bei Schönborn,der "Eisengraben" bei Biebrich im Scheufertsbachtal und bei Eisighofen in einer Talschlucht bei der Döngeswiese.
Die östlichen Abbaugebiete für Eisenerz lagen in der Nähe von Hahnstätten,Lohrheim und Hohlenfels.
Abbaugebiet des Barbarastollens westlich
von Mudershausen
Zu den östlichen Gruben gehört die Grube Wilhelm,die 1770 zum ersten Mal belehnt und mit dem Grubenfeld Eisenberg 1859 konsolidiert wurde.
1870 konnte von der Fa. Krupp das Grubenfeld angekauft werden.
Diese baute auf beiden Feldern Roteisensteinlager ab.
Ein Stollen wurde in der in Nähe liegenden Hahnstätter Kirche nach Süden auf das Eisenberger Lager getrieben,das bei 300 m und bei 380 m das Wilhelmlager erreichte.
1883-1884 lag die Jahresförderung bei 4000 t.
1900 ist die Grube zeitweise stillgelegt worden und erst 1937 ist ein Versuchsstollen angelegt worden,dabei stellte man fest
das der größte Teil abgebaut war.
Aber die Grube ging,kriegsbedingt,wieder in Abbau weil Eisenerz gebraucht wurde.
Hierbei wurden die anstehenden Erzpfeiler abgebaut die eigentlich die Grube vor dem Einsturz schützen sollte!
Bis1940 wurden nochmals 30900 t! gefördert,danach wurde die Grube für immer stillgelegt.
Eine Brauneisensteingrube nahe Lohrheim baute im Tagebau ab,spätere Stollenanlagen erreichten keinen wesentlichen Abbauerfolg bei insgesamt 200 m Stollen.
Es konnte Pyrit in Nestern und Schnüren gefunden werden die nicht abbauwürdig waren und sich teilweise in Barytlinsen fanden.
Vier weitere Gruben die zu den östlichen Gruben der Hahnstätter Mulde gehören,die Gruben Hinterwald,Best,Juliane und Fortuna,konnten teilweise abbauwürdige Pyrit vorkommen vorweisen.
Die Gruben haben,mit geringem Erfolg,Brauneisenstein abgebaut und wurden deshalb bald wieder stillgelegt.
Auf der Halde der Grube Fortuna konnte ich neben Pyrit xx auch Baryt xx und tertiären Schwefel finden.
Die um 1900 eröffnete Grube Neue Hoffnung baute bis 1918 Brauneisenstein und Pyrit ab.
1947 wurde die Grube Neue Hoffnung in die oben erwähnte Grube Fortuna umbenannt.
Innerhalb von drei Jahren wurde ein Schacht auf 180 m abgeteuft und 5 Querschläge angelegt um Pyrit für die Schwefelsäureherstellung zu gewinnen.
Leider kam die Grube nicht über einen Versuchsabbau hinaus,immerhin 180 m Teufe,und wurde dennoch wegen geringer Erzvorkommen eingestellt.
Weitere Braunstein-und Eisensteingruben im Taunus und nähere Randgebiete.
In den Vorkommen bei Niedertiefenbach,Steeden und Hofen kommt vorwiegend Braunstein als Pyrolusit und Psilomelan vor.
Weiterhin kommt der manganhaltige Brauneisenstein mit Manganerz vor zusammen mit großen Roteisensteinablagerungen.
Der Braunstein kommt in Krotzen und Körnern vor und hat teilweise einen hohen Gehalt von Mangan-Superoxid von bis zu 90%:
Die Lagerverhältnisse sind ähnlich den anderen Vorkommen so kommen diese auf und in Lehm,Ton,Kiesgeröllen,Sanden und Quarzgeschieben vor.
Hier kommt auch der seltene blauschwarze Schieferton vor,der auf den Gruben Rehflur,Glücksanfang und Kornblume vorkommt.
Dieser Schieferton wurde teilweise als Farberde gewonnen und irrtümlich für Graphit gehalten.
Die Schächte erreichten Teufen von 40 m selten auch bis 70 m.
Häufig kommen Brauneisensteinlager im Hangenden vor die nicht mit den vorkommenden Brauneisensteinlager in Verbindung stehen.
Diese Brauneisensteinlager bilden Nester bis 10 m Mächtigkeit und werden auf den Gruben Steeterwasen,Nollsgruben,Heymannszeche,Irrlicht und Gemeinschaft bei Nieder-Tiefenbach abgebaut.
Das Roteisensteinlager im selben Bereich hatte eine maximale Ausdehnung von 7800qm.
Weitere Vorkommen liegen bei Gräveneck,Weinbach und Freienfels und wurden auf den Gruben Schaftrieb,Schottenbach,Adamsfund,Hennfeld,Villanda sowie Drache abgebaut.
Dolomit ist auf diesen Gruben allgegenwärtig als Riffe,Körner und Zacken.
Unter dem Dolomit liegen die Brauneisensteinlager mit einer Mächtigkeit von 3-4 m.
Oberflächlich kann man heute noch Pyrolusit in Kristallen,siehe rechts, in den Steinbrüchen bei Steeden finden die in diesem Erzabbaubereich den Kalkstein abbauen zur Zementherstellung.
Phosporit oo Grube Zollhaus BB 14 cm
Es konnten im Dolomit schöne Calcit xx,Pyrolusit in xx oder oo,sowie Psilomelan gefunden werden.
Das Vorkommen von Gräveneck ist derartig groß das mehrere Gruben darauf dieses Braunstein- Brauneisenstein und Roteisensteinvorkommen abbauten.
Die Grube Struthgraben bei Weinbach ist hier hervorzuheben da der Gehalt an Mangan-Superoxid höher ist als bei den anderen Gruben,durchschnittlich 56-57%,aber auch häufig bis 80%.
Ähnliche Gruben wie bei Gräveneck liegen bei Hirschhausen,Phillipstein und Bermbach.
Hier sind die folgenden Gruben in Abbau gewesen: Dickeloh ,Franziska,Lindelbach,Lenkeheck und Weissholz bei Hirschhausen.
Die Gruben Florentine,Martha,Sorgenberg,Wetzlarburg,Leda und Klöserweide bei Phillipstein.
Sowie die Gruben Bermbach,Kohlgarten und Pfannheck bei Bermbach.
Auf allen Gruben wird Brauneisenstein abgebaut der mehr oder weniger manganhaltig ist,etwa bis 6%:
Die o.g. Vorkommen konnte man im Revier Wetzlar auf den Gruben Gutglück
Würgengel und Weidenstamm,alle bei Braunfels, weiter verfolgt werden.
Auf der Grube Gutglück konnten in den vergangenen Jahren auf dem Tagebaugebiet verschiedene Eisenphospatmineralien gefunden werden.
Vorwiegend Eleonorit aber auch Kakoxen,Variscit,Strengit,Wavellit und selten Hyalit.
Die Grube Eisenfeld bei Phillipstein ist eine Grube mit sehr verschiedenen Lagerverhältnissen und auffälligen Dimensionen.
Ein Stollen von 500m Länge,der Wilhelmsstollen, bei 60m Teufe mit einem Erzlager von 200x100m in der oberen Teufe.
In dieser Mulde liegt ein mächtiges Brauneisensteinlager von bis zu 7m Mächtigkeit,darunter eine bis 12m dicke Schicht aufgelösten Schalstein und unter diesem mit bis zu 15m Mächtigkeit ein Roteisensteinlager.
Das Roteisensteinlager steigt an den Muldenrändern bis zur Oberfläche auf,das darunterliegende Brauneisensteinlager nicht.
Die Mulde wurde komplett im Tagebau bis zu 24m Teufe abgebaut.
In einem 11m tiefen Gesenk war Rot-, Brauneisenstein und Eisenrahm vermengt vorgekommen.,was ungewöhnlich ist da die verschiedenen Erzarten normalerweise immer getrennt durch Zwischenlagen vorkommen.
Genauere Grubenbeschreibungen folgen weiter unten.
Heute kann man noch in den Steinbrüchen bei Phillipstein und besonders im Steinbruch bei Altenkirchen noch Roteisensteingänge sehen bis 1m Mächtigkeit (siehe unten und rechts mit Stollen)
Die Eisenstein-Vorkommen bei Essershausen,Weinbach,Laimbach und Wirbelau sind verschiedenartig.
In dieser Gemarkung findet sich ein Brauneisenstein-Vorkommen was sich von den vorher beschriebenen Vorkommen unterscheidet denn es hat sich über dem Schalstein abgelagert,was recht ungewöhnlich ist.
Auch ist ungewöhnlich das sich unter dem Schalstein,nachgewiesen,Massenkalk befindet.
Ein ähnliches Vorkommen befindet sich südlich von Essershausen und wurde auf den Gruben Mark bei Essershausen,Fritz ,Polygon,Winters und Lückenbach bei Weinbach abgebaut.
Hier bildet das Liegende einen nicht sehr festen,lettigen Schalstein.
Darauf sind sattel-und muldenförmige ,lagerartige Eisensteinnester bis 3m Mächtigkeit in unregelmäßigen stockförmigen Massen auch bis 5m,auf der Grube Winters bis 8m und auf der Grube Polygon bis 13m dicke,abgelagert.
Brauneisenstein kommt teilweise in derben Stücken und grösseren Krotzen vor aber auch als Glaskopf .
Auf der Grube Lückenbach treten immer wieder Trümmchen mit gutem Roteisenstein auf.
Der Metallgehalt der Erze beträgt hier 45-48% mit 3-5% Mangan.
Ein weiteres ,interessantes Vorkommen von Brauneisenstein ist die Grube Hahnberg bei Wirbelau gewesen.
Hier hat sich in einer Mulde grobstückiger Brauneisenstein abgelagert.
Die Mulde war eirund von 100m Länge,60m Breite und bis 18m tief.
Bei weiteren Untersuchungen stellte man noch 10m tiefer eine weitere Ablagerung fest,diemal aber Roteisenstein der in bis zu 30 m langen,unregelmäßigen Lagertrümmern von 1-3 m Dicke vorkam.
Weitere Eisenerzlagerstätten sind in geschichtetem Gestein eingelagerte Eisenerze die selbst Schichten bilden.
Die Geologie dieser Lagerstätten ist sehr mannigfaltig.
Zum einen haben sie Schalstein im Liegenden und Hangenden,oder nur Schalstein im Liegenden und im Hangenden Schiefer,dann Schiefer oder Grünstein zum Liegenden und Schalstein zum Hangenden.
Auch können sie ganz im Schiefer und ganz selten nur im Grünstein vorkommen.
Die Lagerungsverhältnissen verhalten sich auch ähnlich wie Quarzgeschiebe und zwar zerstreut unter der Dammerde liegende Eisenerze öfters in grossen Mengen ,teilweise auf Feldern die durch Pflügen an die Oberfläche kamen und dann ausgelesen wurden denn diese Eisenerze waren erfahrrungsgemäß sehr reich an Eisen.
Auch gab es sog. Rolllager von beträchtlichen Ausmassen wo Gerölle so dicht aneinanderlagen das die Zwischenräume mit tonigen Massen gefüllt sind und 0,5-5m mächtig waren und bergmännisch abgebaut wurden.
Solche Vorkommen gab es auf den Gruben Philippszeche bei Weilburg,Windhof bei Ahausen und Vergnügen bei Essershausen.
Da die Eisenvorkommen schon in früher Zeit genau erforscht wurden,wurde auch jede einzelne Art von Vorkommen
genauestens beschrieben.
So sind auch viele Lagerstätten im Lahn-Dill-Gebiet bekannt deren Eisenerzlager zur Teufe hin auskeilen ,immer kalkhaltiger werden oder ganz verarmen als Flusseisenstein oder ganz in Kalkstein oder gar in Eisenkiesel übergehen.
Im Bereich des Weilburger Reviers sind einige Beispiele bekannt.
Das Erzlager der Grube Friedericke bei Kirschhofen setzt vier Meter unter den Lahnspiegel nieder und keilt dann vollständig aus,d.h. es kommt kein Erz mehr vor.
Aber gegenüber,auf der anderen Lahnseite,liegt die Grube Lahnstein bei Odersbach,hier ist der Erzgang bis 12 m unter dem Lahnspiegel verfolgt worden.
Die Grube Allerheiligen bei Kubach hatte bis 68m Teufe ein sehr edles Roteisensteinlager und ging dann sehr schnell in armen Flusseisenstein und teilweise in Kalkstein über.
Auf der Grube Gloria bei Aumenau ist auf der tiefen Stollensohle,im nordöstlichen Feld ein Lagermittel was nur aus Kalkstein besteht,aber weiter Richtung Abbau, nach etwa 40m, in guten Eisenstein überging.
Auf der oberen Stollensohle und der nächst tieferen Teilungsstrecke gab es Bereiche wo ein Kalksteinlager direkt auf einem Eisensteinlager vorkam.
Auf der Grube Christiana bei Villmar bestand die Sohle des Concordiastollens auf einer grösseren Strecke aus hellgrauem Kalkstein und der Übergang des Eisensteins in Kalkstein war ein ziemlich plötzlicher.
Auch kamen Verunedelungen nahe an der Oberfläche vor,so auf der Grube Georg,hier war das Ausgehende(oberflächliche Erzgang) edel,ist aber schon nach geringer Teufe kalkspätig und somit unedel.
Bei den Gruben Maria/Philippstein und Neuermuth/Ernsthausen war ein Übergang von oben nach unten von Eisenstein in Eisenkiesel(durch Eisen gefärbter Quarz).
Auf den Gruben Liebenstein und Justine bei Ahausen,Carlssegen,Diana und Hohegräben bei Weilburg und Neuereisensegen und Gloria bei Aumenau wurden tiefe Stollen im Lahntal angesetzt.
Dort wurden sehr edle Eisensteinlager entdeckt die wahrscheinlich nach der Teufe weiter anhalten könnten.
Es sind aber keine Versuche unternommen unter dem Lahnspiegel zu schürfen,ausser auf den Gruben Friedericke,Lahnstein und Neuereisensegen,hier teufte man ein Gesenk auf 18 m ab und fand das Eisenerzlager abbauwürdig bei einer Mächtigkeit von 1,6m.
Die Bildung all dieser Gruben in geschichtetem Gestein eingelagerten Eisenerzlager ist wohl aus chemisch-wässrigem Wege aus Kalkstein entstanden.
Auch kann es sein daß aus kalkreichen Schalstein-Schichten durch auflösen des Kalkes der Ersatz durch Eisenstein erfolgte.
Dieser Vorgang setzt sich von oben nach unten fort und dürfte der Wirklichkeit entsprechen.
Dennoch gibt es einige Gruben wo es nicht zutrifft wo Eisensteinlager am Ausgehenden am edelsten sind,wobei andere wiederrum erst nach
erreichen einer gewissen Tiefe eisenreicher werden..
Dann wieder andere Vorkommen wo das Ausgehende edel erscheint
nach der Tiefe aber verkieseln.
Die Gewinnung der Eisenerze erfolgte sehr häufig im Tagebau aber auch
durch Schächte und Stollen.
Ersteres ist natürlich besser um die genauen Verhältnisse der Lagerstätten
zu beurteilen.
Der grösste Tagebau lag bei Villmar und ist die Grube Gottesgabe in der
Nähe der Eisenbahnstation Aumenau.
Glaskopf,beide Grube Carlszeche/
Schlangenbad/Taunus
Verschiedene Vorkommen mit geologisch unterschiedlichen Verhältnissen
Weitere Abbaugebiete von Braunstein und Roteisenstein liegen westlich des Nieder-Tiefenbacher Vorkommens, im Randbereich, bei Hadamar und Umgebung.
Ein Roteisensteinvorkommen wurde auf derGrube Damm bei Ahlbach abgebaut,allerdings ohne große wirtschaftliche Bedeutung da das Vorkommen recht klein war,12 m lang und 60 cm mächtig,kam der Roteisenstein in losen Körnern vor die durch tonigen Roteisenrahm verkittet waren.
Südwestlich hiervon war das Abbaugebiet bei Elz was sich über eine lange Strecke über Staffel,Gückingen und Hambach bis in das Diezer Revier erstreckte.
Staffel ist auch für Phosphorit ,auch Staffelit genannt(siehe Abb. rechts),bekannt geworden,Gückingen und Hambach für kugeligen Rhodocrosit.
Das Vorkommen bei Elz und den anderen Gebieten ist abweichend von den anderen Lagerstätten.
Hier kommt ein toniger Sphärosiderit (kugelige Form von Siderit)vor der ganz oder teilweise an vielen Stellen in Brauneisenstein umgewandelt ist.
Durch den Gehalt Manganoxid-Verbindungen kamen auf Kluftflächen und in Drusen Rhodocrosit in heller bis braunroter Färbung vor,teilweise traubig oder schlecht kristallisiert,aber als Rhodocrosit schlecht zu erkennen.
Der Braunstein,bestehend aus Pyrolusit und Psilomelan kamen ,wenig, über dem Eisenstein oder darunter direkt auf Dolomit vor.
Besonders auf den Gruben Gustav(konsolidiert aus Ernst II und Gustav IV) und Grube Arnheim bei Elz.
Der Braunstein war nur 15 cm dick und hatte nur geringe Ausdehnung.
Sphärosiderit ist meist grau oder braun und wird gerne zu Stückerz(6-30 mm) verarbeitet die genau ,wie die manganreichen Brauneisensteine, einen niedrigen Phosphorgehalt haben und für die Herstellung von Ferro-Mangan(Vorstufe um andere Eisenlegierungen herzustellen)oder für den sog. Bessemerprozess(um kohlenstoffarmen Stahl zu produzieren).
Zuviel Phosphor und Kohlenstoff lässt den Stahl verspröden und ist damit unbrauchbar.
Der Massenkalk bzw. Dolomit auf dem sich das Eisen-und Manganerz abgelagert hat bildet einen Rücken zwischen Elz,Hambach,Gückingen und Staffel an dem sich vorzugsweise Schalstein angelagert hat.
Die Oberfläche des Massenkalkrückens ist wellenförmig.
Die Erzlagermassen erreichen eine Mächtigkeit von 1-5 m und führen hauptsächlich Sphärosiderit.
Bei weiterer Entfernung vom Massenkalkrücken wird die Lagerstätte unregelmäßiger und es traten nur noch Nester auf aus manganarmen Brauneisenstein.
Da der Massenkalkrücken recht gleichmäßig war fand ein leichter ,regelmäßiger Abbau im Revier Weilburg auf den Gruben Arnheim,Winkel,Heidenkopf,Gustav,Langenau,Staffel und Hambach statt.
Im benachbarten Revier Diez bauten große Betriebe mit bedeutender Förderung ,auf den Gruben Arnstein,Hub,Heinrich und Waldwiese,das Erz ab.
Verladestation Aumenau an der Lahn,verschiedene Ansichten,Erzverladung zuletzt der Gruben Lindenberg-Strichen (Bilder mit freundl.Genehmigung von A.Städtgen,Bahnhof Aumenau)
ÜBERSICHTSKARTEN DER EISENERZ-UND BRAUNSTEINLAGERSTÄTTEN IN DER LAHNMULDE
(aus Einecke und Köhler)
EISENERZGRUBEN IM TAUNUS UND LAHN-DILL-GEBIET
Weitere Eisenerzgruben im Taunus die nicht in der Lahnmulde liegen
EISENERZREVIERE deren Gruben auch in geringen Mengen Manganerze führen.
Bei Rüdesheim die Gruben Klosterberg
Eisenfels
Hörkopf
Eisenloch konsol. mit Hörkopf
Walpurgis konsol. mit Hörkopf
Eisenbraun konsol.mit Hörkopf
Bei Kelkheim die Gruben Breitenacker
Rundheck
Zettersufer
Baumstück
Auguste
Ottfried
Wolfsgraben
Gimbach
Henne
Hagen
Hahn
Sänger
Glücksanfang
Gundelhardt
Gundelstein
August I
Am Roter Berg
Glücksstern
Rödershang
Consolidierte Hornau I
Consolidierte Hornau II
Consolidierte Hornau III
Consolidierte Hornau IV
Fortuna
Diana
Bei Königstein gab es 32 Eisenerzgruben,zur Taunushütte aus
aus Frankfurt-Höchst gehörten 18 Gruben.
14 Gruben gehörten zu Jacobi,Haniel & Huyssen aus Mühlheim/Ruhr
Bei Hofheim die Gruben Braune Pinge
Brauneberg
Herzberg
Kirschgarten
Mainberg
Greifenstein
Gottesgabe
Steinfels
Sternberg
Langenstück
Rosenhecke
Komet
Ludwig
Fremdt
Heinrich VI
Wallstein
Niesenfreude II
Tiefergraben II
Eisenstück
Bei Katzenelnbogen die Gruben Gronauereck
Hänge
Hänge I
Hänge II
Boreas
Jungesholz
Nockenstein
DIE GRUBE FERNIE
IN DER LINDENER MARK BEI GIESSEN
Geschichte und Geologie eines der mit bedeutendsten Manganerzvorkommen in Deutschland.
Mit Erläuterungen verschiedener Geologen der damaligen Zeit über Mineralisation und Geologie.
Das Manganerzvorkommen,das 1841 vom Advokat Briel aus Giessen entdeckt wurde,ist in verschiedenen Tagebauen,später auch Untertage,erschlossen worden.
Der eigentliche Abbau begann 1843.
Auch war es kein Abbau im Bergwerklichen Sinne sondern sondern die Lagerstätte konnte mit einfach Schaufeln leicht ausgebeutet werden.
Das kam zustande durch einfache Wasserkraft in den Jahrmillionen.
Der erste Abbau war der Tagebau Feldwiesen,spätere Grube Fernie(nach dem späteren Besitzer,einem Engländer,Fernie genannt)und auch das bedeutendste Vorkommen.
Ein weiteres,großes Abbaugebiet welches später hinzukam war der Bergwerkswald.
Die Untertageabbaue wurden während des ersten Weltkrieges abgeteuft,so der Fahrschacht bei Oberhof,der zum Hauptstollen in 28 m Teufe gelangte.
Im Bergwerkswald bei Unterhof,der auch Betrieb 8 genannt wurde,waren die meisten Tagebaue mit Stollen verbunden.
Ein weiterer Tagebau war Eichelstück.
Zum besseren Transport der Erze zum Bahnhof Giessen wurde 1879 eine Drahtseilbahn gebaut.
Heute erinnert noch viel an den Bergbau,nicht nur der Tagebau,der heute ein See ist, der Grube Fernie der ein Naherholungsgebiet ist,es existieren auch noch Gebäude der Grubenanlage.
Auch sind Bergschäden durch immer wieder einstürzende Stollen oder Abbaubereiche möglich.
Im Gelände sind auch noch Schlämmteiche und verstürzte Stollen sichtbar.
Das Abbaugelände geht von der Grube Fernie über den Bergwerkswald bis Unterhof.Die Strecke beträgt etwa 3 km.
Bis Oberhof,dem zweiten Punkt sind es etwa 2,5 km.
In diesem Dreieck befindet sich die Hauptabbauzone der Lindener Mark.
Die Eisen-und Manganerze wurden in Karsttaschen des anstehenden Riffkalkes gefunden.
Das ganze Riffkalkgebiet umfasst ca. 10 Quadratkilometer bei 70 m Dicke.
In den Randbereichen wurde der Riffkalk von Quarzit und Grauwacke begleitet.
Nach historischen Aufzeichnungen war der Bergbau auch auf Kobalt und Nickel verliehen denn es soll im Nebengestein auch Millerit und Erythrin vorgekommen sein.
GEOLOGISCHE BESCHREIBUNG
Schon Hofgerichtsrat Briel fand,als Bergbauunkundiger, die Dimensionen dieses oberflächlichen "Erzlagers" sehr ungewöhnlich,besonders auch durch das vorhandensein an der Oberfläche was einen Abbau stark erleichterte,denn der Abbau fand mit Hacke und Schaufel statt.
Denn das Vorkommen wurde, in den Jahrmillionen,allein durch anschwemmen und ablagern des Wassers der Lahn gebildet,wie viele solche Lagerstätten entlang der Lahn.
Das Abbaugebiet der Lindener Mark ist heute von der Lahn entfernt,das zeigt wie stark sich Flussläufe verändern.
Die Ablagerungen und Abbaugebiete gehen vom Lahn-Dill-Gebiet über Giessen,Braunfels,Weilburg,Steeden,Dehrn,Limburg und Diez die alle mehr oder weniger in der Nähe der Lahn liegen.
Die Erze fanden sich in den Gängen und Stöcken von Dolomit der zum Stringocephalenkalk(Devon) gehört und sich heute noch immer in der Nähe der Lahn finden lässt.
Die Mangan-und Eisenerze befand sich mit Kalkspat,Braunspat und Bergkristall in großen Gängen und Stöcken bis das Wasser große Teile davon wegschwemmte und neu ablagerte zu einem "Seifengebirge".
Tagebau Feldwiesen
Tagebau Feldwiesen heute
Gebäude von Betrieb 8
Alle historischen Abbildungen mit freundlicher Genehmigung von Hr.H. Faber vom Heimatkundlichen Arbeitskreis Linden e.V.
So setzt sich die gesamte Ablagerung aus großen Erz-,Ton und Dolomitlagern zusammen und im Bereich von Braunstein-Bergbau wird hier auch von Mangandolomit gesprochen.
Auch sind in den Bereichen der Ablagerungen auffallend viele kleine und große Bergwerke und Steinbrüche vorhanden.
Entsprechende Belegstücke der Ablagerungen können heute noch in den Steinbrüchen von Hahnstätten und Steeden gefunden werden.
Da keine neuen Erkenntnisse vorliegen hier einige Aufzeichnungen bekannter Geologen der damaligen Zeit mit aufschlussreichen noch heute geltenden Erkenntnissen.
Auch S.v.Klipstein beschäftigte sich mit den Lagerstätten und schrieb 1843,der einen Teil seiner Erkenntnisse, dem fortschreitenden Bergbau verdankte:
Zitat
"Das Vorkommen von Manganerzen im Dolomit in den Gemarkungen von Gross-und Kleinlinden,Leihgestern und Giessen ist bereits seit geraumer Zeit bekannt.
Vor mehr als 15 Jahren beobachtete ich schon das Ausgehende von Gängen,auf welches diese Erze in den genannten Felsarten vorkommen.
Ich besitze seit damals gesammelte Proben von Musterstücken derselben,welche das Imprägniertsein ihrer Masse durch Mangan,sowie das Eingesprengtsein von Pyrolusit darin,und das häufige Überzogensein der Kluftwände des Gesteins durch diese Substanzen und durch Wad nachweisen".Zitat Ende.
Wenige Jahre später äußerte sich Fr.Sandberger in Bezug auf den Dolomit wie folgt:
Zitat
"Die gewöhnlichen Mineralien,welche sich im Dolomit finden,sind Kalkspath und Braunspath.
Beide erscheinen kristallisiert auf den zahlreichen Trümern im daselben.
Die charakteristischen und den Gesteinen im Nassauischen hier mit Ausnahme der Dolomite an der oberen Lahn bei Kleinlinden und Altenberg ausschließlich zustehenden Mineralien sind Manganerze und Brauneisenstein.
Dieselben finden sich in grossen Nestern zwischen dem Dolomit und den ihn bedeckenden rötlich und weissen Thon,wahrscheinlich einem Zersetzungsproducte der mit dem Dolomit wechselde oder ihn bedeckende Schalsteinschichten.
Sie folgen gerne der Oberfläche des Gesteins,füllen alle Senckungen zwischen einzelnen zerklüfteten Lagen desselben,ziehn sich wohl auch in die dünnsten Haarspalten desselben herein als dünne dentridischer Anflug.
Ob schon diese Erze eher den Dilivium angehören,so haben ich sie doch um deswillen hier angeführt,weil sie nur über Dolomit vorkommen".Zitat Ende.
1857 äußerte sich R. Ludwig zum Thema Dolomit wie folgt:
Zitat
"Der Dolomit, auf dessen Oberfläche das Braunsteinerz vorkommt,trägt die Spuren einer von oben nach unten fortgeschrittenen Zersetzung und Zerstörung.
Auf den Absonderungsklüften des mürbe gewordenen Gesteins liegen Pyrolusit- und Manganpartien in Nestern eingesprengt;nach oben mehrt sich der Erzgehalt,es entsteht ein wahres Braunsteinlager welches allen Unebenheiten des abgenagten Dolomites folgt.
Die Oberfläche des Dolomites ist nach allen Richtungen von mehr oder weniger tiefeingeschnittenen Gräben durchfurcht,inderen Vertiefungen die Manganerzlager gemeiniglich am stärksten entwickelt sind,während sie auf den Höhepuncten je zwischen zwei Gräben meist sich verdrücken und zuweilen ganz ausgehen.
Zuweilen hängt der Pyrolusit an Bruchstücken von Dolomit fest;man findet ihn nicht selten als Pseudomorphose nach den rhomboedrischen Formen des im Dolomite auskristallisierten Bitterspathes als Ausfüllungsmasse in den,den Stringocephalenkalk bezeichnenden Versteinerungen.
Es liegt sohin nahe,ihn als ein nach Absatz des Kalkes und Dolomites Zugeführtes zu betrachten;ihn als ein auf dem Dolomite fixirtes,denselben durchdringendes Präcipitat aus einer Flüssigkeit anzusehen.
Die Decke des Dolomites und Manganerzlagers ist stets ein lettiger,buntgefärbter Thon.
Die Stärke dieses Thonlagers ist sehr verschieden,zuweilen nur wenige,zuweilen hundert oder mehr Fuss betragend.
Wenn auch ein Teil des Dachlettens als ein Rückstand angesehen werden darf,welcher überblieb,als der kohlensaure Kalk und die kohlensauren Magnesia durch kohlensaure Wasser fortgespült,d.h. als durch Auslaugung Stücke des Stringocephalenkalkes aufgelöst und hinweggeführt wurden,so können doch mehr als 100 Fuss starke Lager nicht auf diese Weise entstanden sein,indem der Thongehalt jenes Kalksteingebirges wohl selten auf 3 oder 4 Proc. steigt ,und, selbst wenn er zu 10 Proc. angenommen würde,100 Fuss Thon einem Hinweggespülten Dolomitlager von 1000 Fuss Dicke entsprechen würden.
Es wird sohin die Ansicht;daß zu einer gewissen Zeit nach der Entstehung und nach erfolgter Hebung des Stringocephalenkalkes,eine Flüssigkeit die Bestandtheile des Dachlettens gleichzeitig mit dem Manganerze zuführte,aufgestellt werden dürfen.
Während der Thon wohl als Schlamm,als Trübung im Wasser fortgeführt und über dem Dolomite,eben so wie über dem Kalk-und Thonschiefer,abgelagert wurde,war das Mangan als Manganoxydulbicarbonat gelöst und wurde als Manganoxydulbicarbonat auf dem Dolomite durch chemische Action niedergeschlagen.
Dieses Carbonat wird durch Sauerstoff,der sich entweder im Wasser gelöst( als Atmosphärenluft)findet oder durch in demselben lebende Pflänzchen(Diatomeen,Algen u.d.m.)aus Kohlensäure entbunden wird ,zerlegt;es entsteht Manganoxyd.
R.Ludwig weiter:
"Ich für meinen Theil glaube auf Grund meiner eigenen Beobachtungen,die ich sowohl in der Umgebung Giessens als an mehreren Puncten des Herzogthums Nassau zu machen Gelegenheit gehabt habe,annehmen zu müssen,daß sich die Geologie der in Rede stehenden Gebirgsbildungen unter folgenden Gesichtspuncten feststellen läßt:
In der ganzen Reihe verschiedener Gebirgsarten,welche sich an der Zusammensetzung der die Lahn begleiten-
den Gebirge von deren oberen Laufe bis in die Gegend von Niederiefenbach und Dietz betheiligen,ist ausschliesslich der Dolomit als Manganerz führend erkannt.
Die Tatsache,daß die Erzablagerungen bei Giessen wie
bei Dietz,in der Gegend von Hadamar wie in jener von Weinbach nicht anders,als unmittelbar über oderan Dolomit abgelagert getroffen werden,läßt sich wohl auf keine Ursache,als auf den genetischen Zusammenhang zwischen Erzen und Dolomit zurückführen;erstere zeigen also den Charakter der Localität,wie ihn das Seifen- gebirge noch allerwärts dargethan hat.
Die Ablagerung der hiesigen Seifen auf Hochebenen und Gehängen,in ziemlich beträchtlicher Seigerteufe über dem Niveau der Lahn und in ansehnlicher ,seitlicher Entfernung vom Hauptthaleinschnitte kann niemand befremden,der solche Gebilde in der Natur zu beobachten Gelegenheit gehabt hat.
Die bekannte Eigenthümlichkeit des vererzten Mangans,Kalkbildungen zu verdrängen und in ihre Formen einzutreten,so wie die leichte Zerstörbarkeit des Dolomits mögen bei der Bildung des Seifengebirges neben dem Einflusse der Atmosphärilien(stark reaktionsfähige Gase) immer als mitwirkende Factoren zu gelten haben"
Soweit R.Ludwig.
DOLOMIT XX im Kalkstein vom Merschelbruch,Hahnstätten,BB 50 cm
fotografiert auf einer Abraumhalde
MINERALIEN UND GESTEINE DIE DAMALS BESCHRIEBEN WURDEN
Mangan -und Eisenerze,Calcit,Ankerit,Kalktuff,Quarz,Bergkristall,Baryt,
Wavellit,Kollyrit und Halloysit(Beides Kaolinvariäteten),Lignit(Vorstufe von
Braun-und Steinkohle),Pyrit,Ton,Dolomit,Tonschiefer,Grauwacke,Taunusquarzit.
Weiterhin nach heutigen Erkenntnissen noch Psilomelan,Pyrolusit,Wad,
Erythrin,Goethit,Hämatit,Manganit,Millerit,Rhodocrosit.
MINERALIEN AUS DEM MERSCHELBRUCH BEI HAHNSTÄTTEN
DIE DEN DAMALIGEN MINERALIEN ÄHNLICH SEIN KÖNNTEN
Wenn man all diesen Beschreibungen der damaligen Zeit gefolgt ist schien es als sei es keinem gelungen im Übergangskalk bei Giessen eine Manganerzführung nachzuweisen.
Etwas später jedoch gelang es Dr.Dieffenbach in der näheren Umgebung von Griedel , an einem zerklüfteten Dolomit ,eine dicke Rinde von Mangandolomit zu lokalisieren der in reinen Dolomit überging.
S.v.Klipstein beschreibt weiter:
Zitat:
Alle Gebirgsglieder teilen das allgemeine Streichen des Übergangsgebirge von Südwest nach Nordost.
Kalkstein und Dolomit treten hier nicht häufig eher in einzelnen Höckern zu Tage.
An der Oberfläche ist der Dolomit zerfallen oder sandig.
Auch läßt sich der Übergang von hellgrauen Stringocephalenkalk in Dolomit finden.
In der Teufe sind die Überlagerungen von Dolomit über Strngocephalenkalk bis 4 Lachter(8 Meter) mächtig.
In Drusen ist der Dolomit auskristallisiert,selten kommen Pseudomorphosen nach Pyrolusit oder Wad vor.
Auch kommen Calcitkristalle mit radialstrahligem Pyrolusit vor.
Die Manganerze wirken in der Lagerstätte mehr oder weniger zerdrückt,bestossen und vermengt mit Nebenstoffen.
Die Ablagerung ist eine stark vermengte Masse mit verschieden grossen Fragmenten und die angeschwemmte Erzmasse erscheint wie zerrieben,pulverförmig,mulmig und wie zusammengeknetet und vermengt.
Das Gemenge besteht zumeist aus Pyrolusit und Psilomelan,es kommen aber auch nadelige Pyrolusit xx und ganz selten Manganit xx vor,sowie der Psilomelan als stalaktitisch oder auch in knolligen Massen.
Pyrolusit kommt in knollenförmigen,kugelähnlichen Massen mit deutlichen Ablösungsflächen in konzentrischen Lagen,teilweise mit blättriger Struktur,vor.
Auch sind radialförmige mit keil-und zylindrischer Struktur möglich.
Wad(Manganomelan),eine Varietät,kein eigenständiges Mineral,kam in verschiedenen Formen vor,in traubigen und stalaktitenförmigen Massen und faseriger Struktur,häufiger mit Hartmanganerz als mit Pyrolusit.
Auch kamen Pseudomorphosen von Wad nach Hartmanganerzen vor,die dann eine Rinde aus Wad besitzen und auch teilweise komplett in Wad umgewandelt sind.
Besonders gut zu sehen an stalaktitischen Hartmanganerzstücken die mit einer feinen Wadrinde überzogen waren und auf kleineren Stalaktiten schon ins traubige bis moosförmige umgewandelt sind um ganz zum Schluß in schaumigen Wadparien zu erscheinen.
Auch kamen traubige und knollenförmige Fragmente vor deren Hülle aus feinnadeligem Pyrolusit besteht,die auf einer Schale aus Wad aufsassen.
Hier kam auch oft eine Pseudomorphose nach Dolomit vor.
Zitat Ende
Schon 1842 wurde das Lindener Manganerz untersucht und dabei wurde festgestellt das es sich um reinen Pyrolusit ohne Verunreinigungen handelt.
Brauneisenerze kamen in derben,schaligen und faserigen Massen sowie traubig oder stalaktitisch vor.
Roteisenstein nur als Ausscheidung von tonigem Roteisenstein ist ständiger Begleiter der Manganerze,kam aber auch in Butzen,Nestern und Knollen vor.
Die Roteisenerze sind auch manganhaltig,was darauf hindeutet das die Bildung des Brauneisensteins zuerst stattfand.
Die Erstreckung der Manganerze,Letten und Eisenerze war ungleichmäßig,aber erstreckte sich hauptsächlich von NNO nach SSW,beginnend im Lahn-Dill-Gebiet über,Giessen,Wetzlar. Braunfels nach Weilburg,Hadamar nach Limburg,Diez und dann versetzt über Hahnstätten bis Katzenelnbogen.
Der Reinheitsgehalt der verschiedenen Lagerstätten in diesen Abbauzonen schwankte sehr stark.
In vielen Bereichen dieser Zone wurden verschiedentlich Vorkommen entdeckt,so bei Giessen in der Königsberger Flur,an der Bieber bei Heuchelheim wurden Braunerzablagerungen entdeckt,sowie bei Hermannstein,Naunheim und Fellingshausen.
Auch bei Friedberg,Nähe Roßbach vor der Höhe(Höhe ist die uralte Bezeichnung für den Großen Feldberg).
Alle Ablagerungen ,auch verschiedene bei Königsberg,Waldgirmes bei Wetzlar,auch das Naunheimer Grubenfeld,sind mit dem Hauptbraunsteinseifen-Zug an der Lahn im Zusammenhang zu sehen.
Neben den Brauneisensteinvorkommen der Lindener Mark bei Giessen stehen wahrscheinlich noch andere,bedeutende Vorkommen entlang der Lahn mit diesen im Zusammenhang.
So gab es weitere Vorkommen bei Braunfels,Weilburg,Runkel,Limburg und Hadamar.
Alle diese Vorkommen entstammen dem Mangandolomit,aber das weiter entfernte Vorkommen bei Geisenheim,die Grube Johannisberg,deren Braunstein entstammt der Grauwacke.
Besonders bei Braunfels wurden umfangreiche Lager des Brauneisensteins entdeckt.
Hier wechselten die Lagerungsverhältnisse um in breiten lagen dann wieder keilförmig,teilweise bis an die Dammerde heranzureichen;besonders auffällig im Grubenfeld Weidenstamm.
1858 erstreckte sich die oberflächliche Ausdehnung der Braunsteinlager bei Braunfels,bei einer Längsausdehnung von 2 Stunden und einer Breite von 1 1/2 Stunden(altes Längenmaß,1 Stunde= ca. 5 km)auf alle Gruben die von insgesamt 1080 Mann abgebaut wurden.
Das Gebiet wird so großflächig abgebaut da die Erzmassen nicht immer in zusammenhängenden Lagerstätten vorkamen sondern häufig nahe oder frei liegende Erznester abgebaut wurden hierbei aber aus verschiedenen Manganerzen bestehen konnten.
Schon damals wurden die Manganerz-und Eisenerzvorkommen sehr genau untersucht Ein Berginspektor Wagner aus Limburg hatte diesbezüglich eine,für die damalige Zeit,sehr informative Sammlung aus den Bergbaubezirken Dehrn,Schupbach und Hadamar zusammengestellt die wohl für das ganze Abbaugebiet entlang der Lahn sowie auch der Anfang sowie das Ende dieses riesigen Abbaugebietes gelten mag,da die Beschreibung sehr ausführlich alle Arten und Formen der Erze beschreibt.
DIE BESCHREIBUNG DER ERZE UND MINERALIEN AUS DER SAMMLUNG DES BERGINSPEKTOR WAGNER
MANGANERZFORMEN
PYROLUSIT nach Polianit(eine Varietät von Pyrolusit) als kugelige Aggregate oder einzelne Kugeln,zerschlagen zeigt das Innere eine Kokardenform die in der Mitte etwa 3 cm Durchmesser bilden und aus Psilomelan oder wad bestehen.
Der äussere Teil bildet konzentrische Überlagerungen von Pyrolusit.
Weiterhin kamen stengelige Aggregate vor mit metallischer,schuppiger Oberfläche auch mit Höckern oder halbkugelig.
In einem Übergangsstadium von Pyrolusit nach Polianit kamen auf dem Saalband(Abgrenzung zwischen Erzgang und Nebengestein)dünne zerdrückte Platten mit fettglänzender Oberfläche die wie Blätter spitz zuliefen.
Es gab Knollen feinstrahligem Pyrolusits mit bis zu 15 lagen feinstrahliger Kristalle.
Als strahlige Sterne und Büschel die seidenglänzend in einer blaugrauen dichten Psilomelanmasse lagen.
Auch kamen kleine XX von Pyrolusit in und auf Lagen von Wad und Psilomelan vor sowie Anhäufung von Pyrolusitfäden auf dichtem,verwittertem Dolomit die diesen umflossen und einschnürten.
PSILOMELAN als nierenförmige,faustgroße Knollen die zerschlagen im Inneren einen schaligen Aufbau zeigen mit einem Überzug aus Wad.
Stark vermischt mit brauen und schwarzen Anteilen,mit Wad und Pyrolusit vermengt mit harten und weicheren Bestandteilen kamen der Psilomelan als blaugraue Grundmasse in vielen Lagerstätten vor.
Auch sind Aggregate dem Tropfstein ähnlich bekannt in langgezogenen,gekerbten Stengel mit viel glänzendem Pyrolusit überzogen und dieser auch mit Ocker bedeckt.
Zellenförmige Kügelchen und Röhrchen bildent,in mehreren Lagen kam Psilomelan gewebeähnlich vor.
WAD ist eigentlich Mulm,ein Lockersediment füllt Hohlräume in Pyrolusitknollen.
MANGANKIESEL besteht meist aus kleinen Quarzkristallen,ist dunkelgrau,matt und derb mit muscheligem Bruch.
Die Bezeichnung Mangankiesel bezieht sich wohl eher auf den hohen Quarzgehalt weniger auf den Mangangehalt ansich.
Denn in heutiger Zeit bezeichnet man Rhodonit als Mangankiesel,beide Mineralien haben aber keine Gemeinsamkeit.
MANGANERZE IN PARAGENESE MIT ANDEREN MINERALIEN
Psilomelan pseudomorph nach Wad mit braunen Ton durchzogen mit eisenschüssiger Rinde bedeckt.
Teilweise dicht und unebener Bruch.Kugeln mit Dolomitsand überzogen,ineinander und nebeneinander. Brauneisenerz und Psilomelan sind in dichten Massen vermengt.
Häufig sind Schnüre von Lepidokrokit und Pyrolusit in einem Gemenge von Brauneisenerz,Hart-und Weichmanganerz.
Roteisenstein umhüllt Psilomelan der von Ocker bestäubt ist.
Gelbeisenstein ist als Einlagen und Kernen in Linsen von Psilomelan.
Dolomit ,Ton und Psilomelan in regellosen Massen.
Kohlensaurer Kalk als Lage zwischen Wad und Ton.(nur von der Grube Hofgewann bei Niedertiefenbach)
Calcit xx als Skalenoeder,wie im Taunus üblich, mit Psilomelan in Drusen.
Teilweise auch Calcit xx umkleiden innere Wandungen von Wad und Psilomelan die übereinander gewachsen sind.
Braunspat mit stark haftenden Gangletten und dicken Psilomelandendriten die Drusen mit Calcit xx umschliessen.(nur von der Grube Eichbaum bei Schupbach)
Quarzdrusen die umschlossen sind von Pyrolusit,Psilomelan und Brauneisenstein.
Den höchsten Mangangehalt hatte ein blaugrauer Mulm mit 87%.
Rhodocrosit kam sehr selten in kugeligen Aggregaten vor(Siehe unten)
Als sehr seltenes Mineral kam auch Rhodocrosit in kugelig-nieriger Form im Schalstein vor.
Abb. mit freundlicher Genehmigung von Hr. Andreas Jechorek
Pyrolusit Grube Fernie,Abb. mit freundl.Genehmigung von Hr.F. Hrouda
DER EHEMALIGE EISENERZBERGBAU BEI BRAUNFELS,TIEFENBACH UND PHILIPPSTEIN
DEREN GESCHICHTE UND ABBAUTÄTIGKEITEN
GRUBE OTTILIE BEI PHILIPPSTEIN
Das Eisenerzlager der Grube Ottilie wurde schon früh im Tagebau abgebaut.
Am 3. Mai 1849 wurde an den Fürsten zu Solms-Braunfels die erste Verleihung erteilt.
Der „Tiefe Stollen“ wurde vom Iserbachtal her vorgetrieben, der 1903 bereits eine Länge von 470 m erreicht hatte und immer weiter vorangetrieben wurde, so dass er schließlich 1934 die volle Länge von 1085 m erreicht hatte.
Der Abbau in diesem Bereich war schwierig, da die Erze regelmäßig vorkam, so dass es immer wieder zu Betriebsunterbrechungen kam.
Zwischenzeitlich wurde, seit 1862, vom Solmsbachtal bei Bonbaden, von der Gegenseite, ein zweiter Stollen auf das Erzlager vorgetrieben, der zuletzt 840 m Länge erreichte.
Vor 1900 wurde das Erzlager durch einen Blindschacht,35 m tiefer als die Stollensohle,erschlossen.
Durch hohen Wasserzufluss, der im Taunus in fast jeder Grube Probleme machte, musste die Grube 1903 geschlossen werden, da keine ausreichende Pumpvorrichtung vorhanden war.
Die Firma Krupp kaufte vom Fürsten zu Solms-Braunfels am 1. Dez. 1906 das Bergwerk, das es immerhin 57 Jahre lang betrieben hatte.
Es folgten Untersuchungsarbeiten der Fa. Krupp zwischen 1910-1915,dabei wurde der „Tiefe Stollen“ auf 620 m aufgefahren.
Der „Tiefe Stollen“ erreichte 1918-1919 die 1000 m Marke, die während des laufenden Abbaues erreicht wurde.
Wegen der schlechten Absatzlage,die viele Gruben in der Region traf,wurde die Grube 1923 stillgelegt.
1934 wurde der Betrieb wieder aufgenommen und der „Tiefe Stollen“ oder auch „Tiefe-Ottilien-Stollen“ wurde auf die Gesamtlänge von 1088 m aufgefahren.
Am 31. Mai 1943 wurden die Grube Ottilie und die Nachbargrube Eiserfeld zusammengelegt.
Aber erst 1959 kam es zur entgültogenen Zusammenführung der Gruben durch die 180 m Sohle der Grube Ottilie und der 190 m Sohle der Grube Eiserfeld.
Gleichzeitig wurde eine modernere Aufbereitungs- und Verladeanlage errichtet,auch um die Erze nach Güteklassen zu sortieren.
Nach 113 Jahren musste die Grube Ottilie, wie viele andere Lahngruben die auf Eisenerz abgebaut wurden, geschlossen werden.
Der Krieg 1962.
GRUBE ANNA BEI TIEFENBACH
Auf der Grube Anna wurde schon sehr früh auf Eisenerz geschürft, was durch viele Pingenzüge belegt ist.
Der Hüttenbesitzer Wilhelm Kroeber aus Michelstadt im Odenwald bekam die erste Verleihung 1836/37 auf die Grubenfelder Elise und Anna.
Ein Tagebau im Bereich der Grubenfelder im Distrikt Steinberg lieferte Eisenerz mit überdurchschnittlichem Eisengehalt
von 60 %.
Das Erz wurde mit Pferde- und Ochsengespannen von Braunfels bis nach Michelbach geliefert,immerhin eine Entfernung von ca.150 km!!
Nachfolgende Besitzer der Verleihung war 1850 die Metallurgische Gesellschaft aus Bonn.
Danach die Fa.Püngler aus Aachen,das war 1856.
1864 kaufte und pachtete ab dem 1. Juli 1864 die Fa. Friedrich Krupp das konsolidierte Feld Anna.
Das Grubenfeld der konsolidierten Grube Anna erreichte bis 1888 eine Größe von 922 000 m 2 .
Die Grube Anna war nach der Jahrhundertwende die ertragreichste Grube des Gebietes
Ein oberer Stollen wurde in westlicher Richtung aufgefahren, um das Erzlager besser abzubauen.
Ein weiterer,der sog. „Untere Stollen“ wurde 1883 in einem Seitental des Lindelbachtales aufgefahren, da dieser für einen Bahnanschluss günstiger lag.
Der „Untere Stollen“ erreichte 1886 das Lager mit einer Länge von 827 m.
In diesem Stollen begann 1901 auch der Tiefbau, der durch das Abteufen eines Gesenkes (Schacht ohne Oberflächenanschluss) eingeleitet wurde.
Auch wurden Untertage zur Wasserhaltung einer Dampfhaspel eingerichtet,dazu wurde ein 110 m langer Kunstschacht(ein Schacht extra für die Wasserförderung,in diesem Schacht bekanntlich sich die Wasserkunst die das Grubenwasser nach draussen geförderte)nach Übertage angelegt.
Östlich von diesem Gesenk wurde, ein Jahr später ein Maschinenschacht auf die 75 m Sohle abgeteuft, da der westliche Abbaubereich keine ergiebige Erzausbeute mehr brachte.
Um die Grube Anna zu elektrifizieren wurde 1908 eine Generatorhalle errichtet, um Strom mit Dampfkraft zu erzeugen.
Die Dampfmaschine wurde am 13. März 1909 in Betrieb genommen und hatte 350 PS und erzeugte eine Stromspannung von 3000 Volt.
Das deckte nicht nur den Strombedarf der Grube Anna, sondern auch der Grube Heide bei Ahausen, der Seilbahn der Grube Eppstein sowie der in Weiburg gelegenen Unteroffiziersschule, ab.
Wenige Jahre später wurde der Strom von der Sophienhütte in Wetzlar geliefert, so dass das neu erbaute Kraftwerk überflüssig wurde, da die Rentabilität nicht mehr gegeben war.
Denn die Kohle für das Kraftwerk kam aus dem Ruhrgebiet und wurde mehrfach per Hand umgeladen, was zu hohen Betriebskosten führte.
Bis 1905 wurde das Erz mit Pferdewagen zur Verladestelle transportiert,danach mit einer Benzinlok von der Fa.Deutz.
Auch die Grube Anna war trotz hervorragender Erzvorkommen nicht vor Krisen gefeit, so kam es 1914/1915 und 1943 zu mehreren Stilllegungen, teilweise durch Absatzschwierigkeiten, betriebliche Fehlentscheidungen und Fehlplanungen was den Abbau betraf.
1914 wurde die Grube abgesoffen und ein Jahr später wurde sie erst gesümpft, um den Abbau aufzunehmen, der aber immer wieder zum Erliegen kam.
1947 wurde ein letzter Versuch unternommen, die Grube wieder einzusetzen, aber nach 2 Jahren wurde das endgültige Aus verkündet.
Die absolut rechtsgültige Stilllegung der Grube erfolgte am 30. Juni 1949.
Leider wurden die Bergwerksanlagen,die die außergewöhnliche Stellung der Grube Anna zeigte,was Abbaudauer und Retabilität der Grube Anna betraf,bis 1983 abgerissen.
GRUBE DICKENLOH BRAUNFELS/TIEFENBACH
Die Grube liegt direkt westlich. des Grubenfeldes Würgengel.
Am 8. Mai 1846 wurde die erste Verleihung an Kammerrat Stephan aus Braunfels und Friedrich Mangold und Caspar Döll vergeben.
In den ersten beiden Jahrzehnten(!)gab es keinen nennenswerten Abbau, da man sich eingestellt hatte, dass Erz von minderer Qualität war und der Abbau sich auf Erznester und kleinere Mulden beschränkte.
Es wurden auch kleine Stollen,Strecken(Stollen ohne Tagesöffnung nach draussen) und Schächte angelegt, die wenig Erfolg zeigten, so dass die Kosten des Abbaues zu hoch und der Gewinn gleichzeitig gering waren,dadurch waren einige Grubeneigner finanziell überfordert.
So wurde das Feld „Dickenloh“ wie auch andere Felder in der Nähe von der Fa.Krupp am 2. Sept. 1871 übernommen.
In den 1880er Jahren wurde die Förderung des manganhaltigen Brauneisensteins durch die Fa. Krupp steigerte, da die Absatzmöglichkeiten zur damaligen Zeit gut waren.
Dies hielt aber nicht allzulange an und der Betrieb wurde erstmal stillgelegt.
Nach dieser Ruheperiode wurde um 1900 der Betrieb wieder aufgenommen, da es eine erhöhte Rohstoffnachfrage gab.
Von 1917-1920 wurde der sog. Dickenlohstollen auf 236 m vorgetrieben,der Erzbereich wurde aber nicht erreicht.
Während des Vortriebes wurden 1240 t minderwertiges Erz (max. 30 % Eisengehalt) abgebaut,statt erhofften 300000 t.
1934 plante Krupp als Ersatz für die erschürfte Brauneisensteingrube Fritz bei Essershausen neue Gruben zu erschließen.
Die Gruben im Kruppbesitz ua die Gruben Helene, Weißholz, Wetzlarburg und Hirschpark sollten geschlossen werden.
Das Projekt wurde auf Drängen der Regierung nicht in Angriff genommen, stattdessen wurden die Gruben Dickenloh und Lindelbach am 9.Sept. 1936 wieder aktiviert,man braucht Eisen,sehr viel Eisen,sofort!!
Es wurde der Dickenlohstollen mit aller Macht vorangetrieben, es wurden jedoch die Erzvorkommen erreicht und so wurde erst 1944 der Abbau wegen kriegsbedingtem Strommangels eingestellt.
Der Stollen hatte jetzt eine Länge von 1500 m erreicht.
Letzte Schürfarbeiten und Versuchsschächte wurden 1946 durchgeführt.
Danach wurden alle Gruben in diesem Bereich stillgelegt.
GRUBE GLORIA BEI PHILIPPSTEIN
Die Grube Gloria ist am 23. September 1838 der Firma JWBuderus an Audenschmiede verliehen worden.
Die Verleihung war auf Brauneisenstein.
Die Grube liegt nördlich von Barmbach,markscheident (Mark ist das alte deutsche Wort für Grenze)zur Grube Wetzlarburg,östlich zum Feld Florentine.
Der Betrieb wurde 32 Jahre später am 1. Januar 1870 an den verwandten Buderus zu Main-Weser-Hütte in Lollar bei Gießen verkauft.
Etwa 1940 wurden die Gruben Gloria und Florentine konsolidiert, der weitere Abbau über diesen Betrieb wurde, mit geringem Erfolg, bis 1949 fortgesetzt.
Die Erzförderung erfolgte durch Haspelschächte, auch mit Muskelkraft.
Gie Grube Gloria förderte aus sieben Schächten.
Die Schächte waren Untertage, durch Stollen, miteinander verbunden und waren bis 35 m tief.
Das Eisenerz wurde ab 1886 mit einer Pferdeförderbahn zur Station Würgengel im Lindelbachtal befördert.
GRUBE FLORENTINE BEI PHILIPPSTEIN
Die Grube Florentine liegt östl. der Grube Gloria und südwestl. der Eisenerzgrube Martha.
Am 18.Oktober 1858 wurde das Grubenfeld an die Gewerken Philipp Götz,Johann Philipp Rosenkranz und Philipp Pfeiffer,alle aus Philippstein,auf Eisenerz verliehe Diese verkauften später,das genaue Datum und warum ist nicht bekannt,die Grube an die deutsch-luxemburgische Bergwerks- und Hütten AG und diese wiederum an die Barbara Rohstoffbetrieb GmbH.
Es wurde im Laufe der verschiedenen Besitzer ein Maschinenschacht bis auf 100 m abgeteuft.
Die Florentiner Stollen wurden von den verschiedenen Besitzern im Jahr 1940 aufgefahren und erreichten das Feld Florentine.
Dabei wurde von 1905 bis 1919 der Stollen vom Grubenfeld „Schloß“ durch die Grubenfelder Gutglück und Quäck vorgetrieben.
Der Florentinerstollen hatte fünf Lichtlöcher, zwei Mundlöcher (Stolleneingänge), eins im Osten an der Ernstbahn, hier wurde das Erz rausgefördert und ein zweites im Lindelbachtal dicht unterhalb des Maschinenschachtes.
Auch gab es 13 Kleinschächte sowie zwei Haspelschächte.
Vom Florentinerstollen wurde 1923 ein Querschlag(in der Regel wird ein Querschlag rechtwinklig zum Hauptstollen aufgefahren und erreicht die Lagerstätte nur punktuell) zum Schacht 23 zur Nachbargrube Martha getrieben.
Kurz darauf wurde die Grube im gleichen Jahr wegen Absatzmangels noch gelegt und die 40 Bergleute mussten Feierschichten (angeordnetes Fernbleiben von der Arbeit, natürlich damals unbezahlt) einlegen.
1940 wurde im Rahmen der „Allgemeinen Rohstoffversorgungsmaßnahmen des Deutschen Reiches“ die Grube Florentine erneut aufgebaut und das Grubenfeld Gloria war auch mit angeschlossen.
Das geförderte Eisenerz wurde im etwa 30 m tiefer liegenden Lindelbachtal,50m hinter der Anlage,zur Lindelbachbahn im Norden gefahren,da der Florentinerstollen nach langer Zeit verschlossen war.
Die Grube wurde erst bis zum 30. November 1949 betrieben, allerdings wurden bis dahin nur Untersuchungsarbeiten durchgeführt.
Die Grube wurde zu diesem Zeitpunkt geschlossen.
GRUBE WÜRGENGEL BEI TIEFENBACH
Die erste Verleihung der Grube Würgengel erfolgte am 5. April 1853 an den Engländer Ebenezer Waugh Fernie.
Die auf Brauneisenstein(Limonit und andere hydratisierte Eisenoxide) und Braunstein(Sammelbezeichnung für verschiedene Manganmineralen)verliehene Grube bauteein Erzfeld ab das zwischen Tiefenbach, Hirschhausen und Bermbach lag.
Die Erze wurden von Fernie in Fässer verpackt und bis nach England verschifft.
1860 verkaufte Fernie die Grube an einen Prokurator Winter aus Limburg.
Dieser liegt weitere Tagebaue und Kleinschächte errichten in den Waldbezirken „Somborn“ und Birkenstrauch, mit beachtlichem Erfolg.
Da sich der Erztransport aus diesem Gebiet schwer durchführen lässt, lässt sich im Winter durch das Lindelbachtal eine Straße nach Tiefenbach bauen, hier ist am Ortseingang erkennbar sich eine Erzwäsche.
Die mit Pferde- und Ochsengespannen weitertransportierten Erze wurden bis 1863 auf Lastkähne verladen.
Nach 1863 ist das Erz mit Waggons über die Bahnstrecke Gießen-Koblenz abtransportiert worden.
1871 kauft die Fa. Krupp die Grube Würgengel und angrenzende Grubenfelder.
Zwischenzeitlich wurde das gewaschene Erz von Tiefenbach über eine 350 m lange Drahtseilbahn,eine der ersten ihrer Art in Deutschland,zum Bahnhof Stockhausen transportiert..
Eine 2 PS Dampfmaschine transportierte bei 10 Betriebsstunden 120 t Erz.
Die Förderkästen umfassen 3-4 Zentner und hingen im Abstand von 61,6 m am Seil.
War die Anlage technisch allerdings noch nicht sehr ausgereift, so dass es immer wieder zu Störungen kam.
1936 wurde auf der Grube Würgengel ein Schachtgerüst errichtet und 1937/38 eine Schachthalle um das Fördergerüst.
In der ersten (1908) und zweiten (1917–1924) Betriebsphase wurde das Erz in zwei Tagebauen gewonnen; im nördlichen Tagebau und dem Tagebau am Birkenstrauch.
Auch waren verschiedene Stollen und Schächte in Betrieb.
1892/93 gab es 14 Betriebsabteilungen, die wichtigsten waren der Peter-, Friedrich-, Bonifacius- und Winterstollen.
Das Erz hatte einen Eisengehalt von 41 % und Mangan von 5 %. Die höchste Förderquote wurde 1888/89 erreicht, mit 135 Bergleuten wurden 247581 Tonnen Erz gefördert.
1924 wurde der Betrieb wegen Absatzschwierigkeiten eingestellt und ab 1934 wieder aufgenommen.
Dazu wurde eine neue Schachtanlage gebaut, die aber nicht aufgrund günstigerer Abbauverhältnisse gemacht wurde, insbesondere um alle möglichen nationalen Rohstoffe zu schließen.
Es wurden zwei Versuchsschächte angelegt, die erste wurde nach 38 m wieder aufgegeben, da kein Erz vorhanden war und sich ein Abbau daher nicht lohnte.
Der zweite erfüllte die Erwartungen bei 65 m, aber der Wasserzufluss war enorm hoch, so dass der untere Schachtbereich wieder aufgegeben wurde, unter anderem wegen einer Beschwerde der Stadt Braunfels,dass ihre Brunnen zu wenig Wasser haben.
Die nächsthöhere Abbausohle bei 54 m hatte noch den halben Wasserzufluss der durch einen Wasserlösungsstollen abgeführt wurde.
In der letzten Betriebszeit von 1936-1945 erreichte die Grube Würgengel eine Förderleistung von 191.130 t. Erz.
Durch hohen Gebirgsdruck der Stollen mit der Zeit wieder verschlossen und durch den starken Wasserandrang war kein weiterer Abbau möglich.
Auch waren immer wieder Luftangriffe der Allierten ein Problem, denn durch Bombenabwürfe wurde die Grube immer wieder erschüttert, so dass die Einsturzgefahr bestand.
Und als im März 1945 der Strom für mehrere Tage für die Pumpen ausfiel und die Grube schnell absoff , kam die Grube entgültig zum Erliegen.
1946 wurde nochmals gesümpft(leergepumpt) um trotzdem neuwertiges(?) Material zu bergen.
Die Grube wurde trotzdem nicht mehr in Betrib genommen.
Zwischen 1872 und 1945 wurden 604.808 t produziert. Erz gefördert.
GRUBE KLÖSERWEIDE BEI PHILIPPSTEIN
Die erste Verleihung erfolgte am 6. November 1861 an die Witwe des Steigers Friedrich Weimar aus Ernsthausen, auf Eisen- und Manganze.
Es wurde wohl ein Schacht mit Streckenbetrieb aufgebaut.
Die Grube Klöserweide wurde mit anderen Gruben(?) konsolidiert.
Am 8. August 1864 ging der Betrieb in die Gewerkschaft „Clöserweide“ zu Philippstein über.
Nach 1865 wurde die Grube um einen Tagebau erweitert.
Die höchste Beschäftigungs- und Abbaumenge wurde 1871 erreicht, hier bauten 150 Bergleute monatlich 2000 t. Erz ab.
Es wurden zwei Maschinenschächte in Philippstein und Bermbach angelegt, wovon einer bis 1903 in Betrieb stand.
Am 11. September 1915 wurde der Betrieb an die Fa. Krupp aus Essen verkauft.
1917 ist von der Fa.Krupp,18 m unter dem alten Stollen,jetzt „Tiefer Stollen“genannt,ein Stollen von bis zu 854 m aufgefahren worden.
Da das Bergwerk in letzter Zeit minderwertiges Erz lieferte und es bereits Absatzschwierigkeiten gab, wurde der Betrieb 1925 entgültig eingestellt.
In den Jahren davor,von 1865-1917 wurden 541707 t. sehr gutes Erz mit teilweise 18 % Mangangehalt,was sehr hoch ist,gefördert.
Der von 1907-1910 betriebene Richard-Stollen der Grube Klöserweide wurde 1934 zu Versuchszwecken eröffnet, um wieder Erz zu fördern und man plante von hier aus die Grubenfelder Audenschmiede, Cyriax, Herminenberg und Altenkirchenerwald zu schließen.
In den Wirren des zweiten Weltkrieges wurde das Vorhaben aber nicht mehr durchgeführt.
Da die Grube dadurch kein Erz mehr gefördert wurde, wurde der Betrieb entgültig für immer eingestellt.
GRUBE EISENFELD BEI PHILIPPSTEIN
Die erste Verleihung der Grube war am 11. September 1838 an Wilhelm Kröber aus Michelstadt im Odenwald.
Wie auf vielen Gruben der damaligen Zeit war schon ein Abau im Tagebau im 18.Jahrhundert vorhergegangen.
Wilhelm Kröber besaß schon vor der Fa. Krupp sehr gute Gruben im Lahn-Dill-Revier.
Das Erz wurde nach Michelstadt im Odenwald zur Hütte von Wilhelm Körber gebracht.
1847 wurde die Grube Eisenfeld an die Metallurgische Gesellschaft zu Aachen verkauft und die wiederum verkaufte die Grube
1864 an die Fa. Krupp aus Essen.
Das Bergwerk Eisenfeld wuchs in den Jahren 1840-1871 durch viele Konsolidierungen.
Es wurden insgesamt 13 Grubenfelder konsolidiert, die das gesamte Iserbachtal abdeckten.
So lagen die Felder zwischen der Grube Ottilie und der Gemeinde Philippstein. Einzig war das Feld Bohnenberg, nördlich von Philippstein lag, dieses Grubenfeld gehörte zu Mannesmann.
Oberhalb von Philippstein lag der Tagebau „Eisenkäuter Feld“, der von ca. 1800 bis 1882 der Hauptabbau der Grube Krieg.
Dieser Tagebau wurde dann durch den 500 m langen Wilhelmstollen,gebaut1836-1853,mit dem Iserbachtal verbunden,wo man mit Pferdefuhrwerken das Erz zur Verladestelle Klöserweide transportiert wurde.
Hier erfolgte die Verladung auf die Ernstbahn.
Um die nördlich gelegenen Grubenfelder der Grube Eisenfeld zu erreichen, wurde nach Übernahme, direkt südlich der Grube Ottilie und der markscheidenten Grubenfelder Fortuna(Buderus) und Morgenstern, der Fortuna-Morgenstern-Stollen in südlicher Richtung auf 1010 m aufgefahren, um das Erz abzutransportieren.
Ab 1914 wurden die Pferde von einem Benzolok abgelöst.
Der Tagebau wurde 1897 eingestellt und man begann Stollen in die tieferen Erzzonen anzufahren, alles voran der Reifenstein-Stollen, das war 1936.
Zwischenzeitlich, 1926, wurde der Abbau aufgrund von Absatzschwierigkeiten vorrübergehend stillgelegt.
Abgebaut wurde bis 1945, aber hier ist wenig bekannt.
Entgültig wurde die Grube 1962 stillgelegt.
GRUBE GUTGLÜCK BEI BRAUNFELS/TIEFENBACH
Die Grube Gutglück ist die grösste Grube im Bereich von Braunfels.
Das Gebiet reicht vom südwestlichen Betriebspunkt Grube Quäck bis zum Bahnhof Braunfels im Lahntal.
Die Grube wurde das erste Mal am 17. April 1853 an den Fürsten zu Braunfels verliehen.
Die Verleihung erfolgte auf Eisen,Mangan und Alaun-Vitriolerz.
Die entgültige Grösse der Grube wurde durch die Konsolidierung von 36 benachbarten Grubenfeldern erreicht.
Eine der Gruben war die Grube Quäck,südlich der Grube Gutglück,die seit 1860 Brauneisenstein im Tagebau abbaute.
Seit 1902 ist dieses Vorkommen durch den 956 m langen Friedrich-Stollen erschlossen.
1905 pachtet die Union-AG für Bergbau aus Dortmund das Grubenfeld.
Der manganhaltige Eisenstein wurde ab 1905 durch einen Querschlag des Florentiner-Stollens zur Ernstbahn transportiert.
Neben der Grube Gutglück wurden auch alle anderen Gruben des Fürsten zu Braunfels am 1. November 1906 von der
Fa. Krupp übernommen.
Der zur Grube Gutglück gehörende Betriebspunkt Grube Wrangel baute ab 1862 Brauneisenstein über kleine Schächte ab.
Die hier abgebauten Erze wurden mit einer 1800 m langen Seilbahn zur Verladestelle der Ernstbahn transportiert.
Ab 1908 wurde der Betrieb nicht fortgeführt un der Abbau erfolgte durch die Nachbargrube Würgengel und das Erz wurde
zur Lindelbachbahn bei Stockhausen gebracht.
1925-1935 wurden die Grubenfelder der Gruben Gutglück,Wrangel und Quäck stillgelegt.
In den dreissiger Jahren des Deutschen Reiches wurden die Gruben in den Vierjahresplan aufgenommen bei
geringfügigem Abbau.
Die Grubenbaue wurden allerdings hoch "ausgeschossen",bis an 10 m Höhe um Hallen Untertage entstehen zu lassen.
1944 wurde eine Frankfurter Werkzeugmaschinenfabrik luftschutzsicher hierher verlegt die Steuergeräte für Torpedos
herstellte.
Der Abbau wurde am 30. Juni für immer eingestellt.
ELEONORIT XX Grube Gut Glück
KAKOXEN XX AUF ELEONORIT Grube Gut Glück
HYALIT AUF GLASKOPF Grube Gut Glück
DER EISEN - UND MANGANERZBERGBAU BEI GRIEDEL IN DER WETTERAU
Der erste Abbau begann 1853,nachdem das Vorkommen durch den Gießener Mineralogie-Professor Ernst Dieffenbach und des Gießener Kaufmanns Johan Balthasar Noll die Untersuchungen am Wingertsberg abgeschlossen hatten,die 1852 zum Auffinden des Erzlagers führten.
Am Anfang waren vier Bergleute angestellt die mit der Schurfarbeit begannen.
Es wurde im Tagebau Eisen-und Manganerz gefördert.
Bis zum Jahre 1857 wurden bis zu 80 Bergleute eingestellt.
Auch wurde ein Schacht mit mehreren Querorten abgeteuft,das führte zur Entdeckung eines in der Nähe liegenden Quarzganges der mit Brauneisenstein stark durchsetzt war.
1863 wurde der Betrieb erstmals wegen geringer Rentabilität eingestellt.
Bis dahin wurden von 1853-1855 pro Jhr 5000t Derberz und 2000t Mulm gefördert.
1857 waren es 6000t und von 1859-1862 insgesamt 9313,6t.
Weiterer Abbau fand aber von 1873-1875 statt,hier wurden 7241,3t gefördert und 1879 400t.
Danach lag der Abbau wieder still.
Es gab Untersuchungsarbeiten mit 2 Versuchsschächten und Stollenbetrieb die zu keinem Ergebnis führten,das war 1902/1903 und 1905/1907.
Insgesamt wurden wohl nicht mehr als 55000t Erz gefördert.
Da der Bergbau nur bis zur Talsohle des benachbarten Flusses Wetter ging,nimmt J.H.W. Ahlburg(einer der Pioniere der Erforschung der Geologie des Lahn-Dill-Gebietes neben W.Kegel)an daß unterhalb der Talsohle weitere Vorkommen vorhanden sind.
Das Eisen-und Manganerzlager besteht zum großen Teil aus verkieseltem Limonit und wenig Pyrolusit die sich auf dem Massenkalk und mit Quarz verwachsen fanden und teilweise bis in den umgebenden Schiefer hineinreichten.
Die Erze wurden auch in Karsthohlräumen gefunden. Ähnlich wie in der Lindener Mark und Oberrosbach v.d.H. war der Stringocephalenkalk oberflächlich in Dolomit oder Mangan-Dolomit umgewandelt.
Teilweise war der Dolomit zerfallen zu Dolomitsand der mit Brauneisen und Braunstein imprägniert war.
In den Hohlräumen des Dolomits kamen Dolomit-und Calcitkristalle vor,selten waren Pseudomorphosen von Dolomit nach Pyrolusitkristallen.
Das Haupterz war bei Griedel allerdings Limonit in dichter,mulmiger oder faseriger Form,teilweise auch als Gelbeisenstein(wasserreiches ,18,9%,Eisenhydroxid).
Auch kamen selten Manganerze als Mulm(Lockersediment),Pyrolusit,schwarzer Glaskopf und Wad vor.
Als merkwürdige Bildung konnten früher sog. Erzkugeln gefunden werden die im Inneren einen Hohlraum hatten in denen sich stalaktitische und traubenförmige braune Glasköpfe gebildet hatten.
Auch waren diese Erzkugeln auf der Aussenseite mit Quarz xx besetzt.
Der in der Nähe liegende Pseudomorphosenquarzgang beeinflusste auch die Bildung verschiedener Manganerze die sich in und um die Quarzschnüre bildeten.
Auch auf den Kappenquarz xx bildeten sich wieder Überzüge von schwarzem Glaskopf.
Gelbe Baryt xx bis 4 cm sind von hier bekannt,typisch für die Pseudomorphosenquarzgänge des Taunus.
Die Baryt xx saßen auf Quarz xx und braunem Glaskopf in typisch tafeliger Form und teilweise als Umhüllungspseudo-
morphose von Quarz nach Baryt.
Es fanden sich Pseudomorphosenhohlräume in denen wohl die Baryt xx 10-20 cm groß gewesen sein müssen.
Diese von Dieffenbach erstmals beschriebenen Baryt xx waren so gut ausgebildet das dieser verschiedene Kristalltrachten und Kristallaggregate beschreiben konnte.
Auch soll Baryt in kugelförmigen Konkretionen und als dünne Lage auf Kluftflächen vorgekommen sein,was R. Ludwig feststellte.
Quarz kam in vielen Formen vor,so als Hyalit und Chalcedon.
Auch kamen wasserklare,kleine xx auch in verschiedenen Rottönen vor auf braunem Glaskopf.
Idiomrph ausgebildete Quarzdoppelender fanden sich im schwarzen Manganmulm.
Die jüngste Generation von Quarz waren zwiebelschalenartige Quarzkugeln mit mehreren Schichten.
Laut T.Kirnbauer gab es mindestens fünf Quarzgenerationen:
1. Pseudomorphosen nach Baryt xx
2. Kappenquarz xx mit typischer Bänderung
3.MM- große Quarz xx mit vorherrschender Rhomboederfläche die älter als die Baryt xx der 2. Phase sind.
4. Idiomorphe Quarz-Doppelender die jünger als die Baryt xx der 2. Phase sind.
5.Zwiebelschalenartige Quarzkugeln oder Halbkugeln.
GRUBE JOHANNISBERG BEI GEISENHEIM IM RHEINGAU
Die weiter entfernt von anderen Eisen- und Manganerzgruben gelegenen Gruben im Rheingau bei Geisenheim im Taunus sind nicht unbedeutend für den Manganerzbergbau, denn es ist ein sehr großes Gebiet.
So wird auf der Ostseite des Elsterbachtales von der Gewerkschaft Adolph Reuss zu Frankfurt aM die Grube Schlossberg mit einem Grubenfeld von 10000 Quadratlachtern angegeben.
Ostwärts schliesst sich das Grubenfeld Schlossbergfolge an, mit 10000 Quadratlachtern.
Im Süden die Braunsteingrube Klingeleisenfund mit 10000 Quadratlachter.
Südlich der Grube Schlossberg und westlich von Klingeleisenfund wurde noch eine vierte Braunsteingrube eröffnet, die zur Gewerkschaft Reinhart und Co zu Limburg an der Lahn gehörte.
Auf der Westseite des Elsterbachtales,der Grube Schlossberg gegenüber,wurde von einer Gesellschaft „vom Johannesberge“,
die Fortsetzung des hiesigen Braunsteinlagers erschürft,wie auch südlich von Klingeleisenfund durch einen vom Reusschen Bergverwalter,den Herrn E.Zachariä unternommenen Schurf nachgewiesen.
Im nordöstlich von der Grube Schlossberg gelegenen Feld wurden von der Fa. Jacobi, Haniel und Huyssen Gruben betrieben.
Weiterhin baute eine Gewerkschaft Stamm Eisenstein in der Grauwacke ab.
Das nördliche Grubenfeld der Grube Schlossberg ist durch einen Tagebau und einen Stollen erschlossen.
Der Stollen durchschneidet das Grubenfeld von West nach Ost und erreicht auch das Grubenfeld von Schlossbergfolge.
Der Hauptstollen sowie zwei Parallelstollen und fünf Querschläge sind von Nord nach Süd gerichtet und haben eine Fläche von 3000 Quadratlachtern eingeschlossen.
Die Erzablagerungen sind in Grauwacke eingelagert, die aus dichtem, feinkörnigem, graubraunem und in Richtung fleischrotem Quarzit besteht und teilweise mit Fragmenten aus reinem Quarz durchsetzt waren.
Teilweise ist die Grauwacke in schmalen Klüften von Pyrolusit und anderen Mangaaerzen durchschnitten.
Oberflächlich kann man Braunstein-Seifen-Anreicherungen erkennen.
Das „Braunstein-Seifen-Gebirge“ ist im Bereich der Grubenfelder deutlich auffällig zu erkennen.
Beim Anlegen der Schürfe stellte man fest, dass Braunstein-Seifengebirge unter der Sohle des Elsterbachtales in Richtung Westen lief.
Bei der Befahrung der Grube Schlossberg konnten die übereinander gelagerten Schichten untersucht werden, so offensichtlich sich, von oben nach unten, die Dammerde 1 Fuß mächtig,Sand und Quarzgerölle immer im Wechsel mit Braunstein vermischt 10 Fuß mächtig.
Danach Grauwackegeröll mit Ton, Braunstein und Brauneisenerz,besonders letztes,teilweise in großer Menge mit 49 Fuß,sowie zuletzt Braunsteinerzmasse mit 14 Fuß (1 Fuß = ca. 30 cm).
Die Erze,die in Fragmenten in der Schwemm-Masse vorkommen,bestehen zum geringen Teil aus Pyrolusit und Psilomelan, sondern hauptsächlich aus Hartmanganerz mit wenig Quarz und Brauneisenerzbröckchen.
ENDE
DER MANGAN-und EISENERZBERGBAU
BEI OBER-ROSBACH vor der HÖHE IM TAUNUS
Geschichte des Vorkommens
Das Vorkommen bei Ober-Rosbach v.d. Höhe ist nach der Lindener Mark das zweitgrößte von Deutschland.
Es wurde entdeckt bei Ausschachtungen für Keller bei denen Manganknollen gefunden worden.
Kurz darauf ,1848,wurden Schurfschächte abgeteuft und man fand in ca. 9 m Teufe 2m mächtig anstehenden Braunstein(Sammelbezeichnung für Manganmineralien) auf Dolomit.
es wurden weitere Schächte abgeteuft wo man nach wenigen Metern eine Kalkscholle mit Manganerz antraf.
Die Hauptabbaubereiche lagen ,ab 1856,nördlich und südlich von Ober-Rosbach und wurden von der neu gegründeten Friedberger-Bergbau-Gesellschaft abgebaut.
1865 wurde ein weiteres Abbaugebiet,das Grubenfeld Oberrosbach auf Eisen und Mangan verliehen des Besitzer der Bankier Carl Kalb war der dies aber von der,jetzt, Friedberger-Bergbau-Gesellschaft AG abbauen lies.
1872 die Jahresproduktion der Gesellschaft 6500 t.
In den folgenden Jahren wurden die Grubenfelder Bergmannsgruss und Roßbach verliehen.
Auch wurde nordöstlich,am Saubornsweg,ein Tagebau angelegt da das Erz hier nicht sehr tief lag,nur 2-5 m.
Der Abbau lief bis man in Tiefen vorstiess wo man Pumpen zum abpumpen des Grundwassers benötigte doch der Besitzer Carl Kalb wollte nicht investieren so das der Bergbau 1891 zum erliegen kam.
80 Schächte ,teilweise bis 70 m,hatte man abgeteuft und von 1862 bis1891 aus diesen 1280t Manganerz und 220901 t Eisenerz gefördert.
1899 verkaufte Carl Kalb die Verleihungsrechte an die neu gegründete Eisen-und Manganerz-Gewerkschaft.
Hauptgewerke der neuen Gewerkschaft war Adolf Moritz ,ein Bergwerksbesitzer und Bergingenieur aus Weilburg der auch weitere Bergwerke besaß.
Man begann zu prospektieren und fand ein weiteres südwestlich vom "Golling",ein Gebiet am Ortsrand von Ober-Rosbach.
Dieser Bereich war schon seit 1770 als eisenreich bekannt.
1900 waren hier mehrere Schächte abgeteuft die aber 1902 wegen des großen Wasserandranges aufgegeben werden mußte.
1902 begann im Feld Roßbach der Manganerzabbau auf einem Grubenfeld was schon 1878 einem Emil Andre aus Ehrenbreitstein auf Eisen verliehen wurde.
Der ganze Betrieb wurde wohl nur sehr halbherzig betrieben denn beim Verkauf 1895 waren nur wenige Schächte vorhanden.
Der neue Besitzer war der Geheime Kommerienrat Eduard Bartling aus Wiesbaden der eine weitere Grube bei Köppern.
Die Eisen-und Manganerz-Gewerkschaft Ober-Rosbach baute auf der Grube Bergmannsgruss Erz ab,Ende des 19.Jahrhunderts wurde der Abbau eingestellt wegen Triebsand.
Ein weiterer Schacht ,1906,wurde abgeteuft und traf das Erz auf Kalk anstehend,aber das Erz stand nicht weiter so mußte der Abbau eingestellt werden nachdem etwa 1000t Erz gefördert worden waren.
Im Jahr 1907 von britischen Investoren die Ober-Rosbach Mining Company,Ltd. gegründet die die 1000 Kuxe der Manganerz-Gewerkschaft Ober-Rosbach kaufen und somit alleinige Besitzer wurden.
Während dieser Zeit wurde unter der neuen Leitung viel Erz abgebaut,bis zum 4. Juni 1913 wo ein Wassereinbruch die Grube absaufen lies.
Das Wasser stand wochenlang in der Grube bis der Wasserzufluss allmälig nachlies und man versuchte die Grube wieder in Betrieb zu nehmen.
Dazu muß erst mal der Schlamm den das Wasser mit sich führte aus der Grube geholt werden.
Da keine Bewetterung ,(Luftzufuhr) möglich war wurde eine Wettertonne in den Schacht gelassen und befeuert,dann ließ man am nächsten Tag zwei Bergleute Wilhelm Storck und Peter Friedrich Bach in den Schacht ab.
Durch die Befeuerung war aber das Gegenteil der Fall der Sauerstoff wurde verbrannt und es bildete sich das geruchlose Kohlenmonoxid in dem die Bergleute sowie zwei weitere die folgten erstickten.
Die Grube wurde darauf durch die Staatsanwaltschaft geschlossen.
Danach verlor die Ober-Rosbach Mining Company Ltd. das Interesse und wurde am 31.Oktober gleichen Jahres aufgelöst.
Die Verleihung,über die Hälfte des Grubenfeldbesitzes wurde an E. Bartling, den Besitzer der Grube Roßbach,verkauft.
Die Grube Oberrosbach war durch die Verschlammung nicht mehr voll abbaufähig und brachte nur geringen Gewinn.
Das Südlager der Grube Ober-Rosbach förderte bis 1913 183.483 t Eisenmanganerze und 238t reines Manganerz.
Bei Ausbruch des ersten Weltkrieges waren auf der Grube 170 Bergleute beschäftigt die später durch französische Kriegsgefangene ersetzt wurden.
Während des Krieges ging der Abbau stetig zurück so das die anfänglich 3000t monatlich nicht mehr erreicht wurden und zum Schluss nur etwa 1000t gefördert wurden.
Geologie
Zum großen Teil liegt das Nordlager,das Hauptabbaugebiet ,auf einer Kalkscholle die 1 km lang und 500 m breit ist.
Auf diesem Abbaugebiet bauten drei Gruben ab,die Gruben Roßbach,Oberrosbach und Bergmannsgruss.
Wie auch von anderen bekannten Lagerstätten im Taunus,u.a. in der Lindener Mark findet sich das Erz auf der Oberfläche eines stark verwitterten,mitteldevonischen Riffkalk,in Mulden,Taschen,Rinnen oder Trichtern.
Das Erz und der Kalk werden hier durch eine Tonschicht voneinander getrennt.
In den Mulden,Taschen,Rinnen und Trichtern ist die Mächtigkeit der Erze durch Anreicherung am größten und kann bis zu 15 m Dicke erreichen.
Auch ist der Kalk oberflächennah dolomitisiert und konnte sich in der Teufe in Manganspat(Rhodocrosit) und Siderit umbilden.
Das Lager verläuft unregelmäßig und liegt in einer ca. 6 km langen Unterdevonmulde.
Im Osten werden die tertiären Sedimente durch eine Hauptverwerfung vom Paläozoikum des Taunus getrennt. (das Paläozoikum ist eine Zusammen-fassung mehrerer Erdzeitalter und beginnt mit dem Kabrium,Ordovizium,Silur,Devon,Karbon und Perm,in diesem Zeitrahmen gab es plötzlich eine explosionsartige Entwicklung verschiedener Tiergruppen im Meer,eigentlich der Beginn allen Lebens).
Der o.g. Kalk,auch Stringocephalenkalk,aus dem oberen Mitteldevon,der sich von Giessen bis Köppern am Ostrand des Taunus erstreckt ist ein Teil der Riffkalk und Riffkalkschuttserie.
Die Vorkommen unterscheiden sich im Bereich des Ober-Rosbacher Bergbaues.
Im Nordlager kam überwiegend Braunstein vor,teilweise auch reiner Pyrolusit in stückigen,festen eisenreichen Manganerz,begleitet von einer großen erdig,mulmigen, Manganerzschicht.
Der Mulm war gelb bis schwarz,je dunkler er war um so höher war der Mangangehalt.
Die westliche Abbauzone,wo die unterdevonischen Schiefer des Taunus auf die Kalkscholle treffen,hatte sich ein dickes Erzlager gebildet,das durch den sog. Kalkschacht angefahren wurde.
Statt wie auf dem Kalk angereicherte Manganerze vorzufinden war es bei Schiefernähe umgekehrt und es fand sich angereichertes Eisenerz.
Im Bereich des Grubenfeldes Oberrosbach wurde das Südlager auf 325 m aufgeschlossen,insgesamt aber war das Südlager auf 700 m aufgeschlossen und das Erz kam,durch tektonische Einflüsse,nur stark zerstückelt vor.
Die Erzgänge hatten eine Mächtigkeit von 1-5 m die bis in eine Teufe von 153 m aufgeschlossen waren.
Das Eisenerz wurde als festes Derberz gefunden,teilweise krotzig,teilweise als Glaskopf,auch fand sich dabei etwas mulmiges Manganerz.
Ein weiteres eher unbedeutendes Erzlager wurde am Sauerbrunnenweg abgebaut.
Hier lag in 2-5 m Teufe ein Rolllager in Tertiär-und Pleistozänschollen mit Brauneisenstein und Manganerzstücken.
Ein ähnliches Lager wurde am Rosbacher Bagnhof und am Farenbach abgebaut.
Die Entstehung der Erzvorkommen bei Ober-Rosbach v.d.Höhe war nicht ganz sicher und wurde erst von Witte(1926)klar definiert als gleiches Verwitterungslager was dem selben Lagerstättentypus der Lindener Mark entsprach.
Der Massenkalk aus dem Givet(geologische Formation ,zuerst bei Givet in den Ardennen entdeckt)hatte eine verkarstete Oberfläche durch tropische und subtropische Verwitterung.
Durch diese Verwitterung entsteht eine Tonschicht die sich zwischen Kalk und Erz gebildet hatte.
Unter dieser Decke von Sedimenten und Verwitterungsmaterial begann die Erzbildung die nicht nur die Kalkoberfläche sondern auch den devonischen Schiefer mit einbezog.
Jetzt begann die eigentliche Erzbildung und Ablagerung.
Das eisen und Mangan an dem überlagerten Teriär wurde von reduzierten Wässern aus Sumpfwäldern gelöst und wurde zu Bikarbonat(Fe,MnIHCO3I2).
Der verkarstete Kalkstein führte O2-reiche Sickerwässer die das Bikarbonat oxidierte.
Durch dieses Zusammentreffen kam es zu Erzausscheidungen.
Das so mit Metallionen beladene Grubenwasser stagnierte in ihrer Zirkulation in der Ober-Rosbacher Mulde.
Diese Wässer kamen mit der Tonschicht in Kontakt und die Fe- und Mn-Oxide und Hydroxide flockten aus und erreichten hier ihre maximale Mächtigkeit.
Dieser chemisch-physikalische Vorgang geschieht natürlich nicht so schnell wie beschrieben sondern dauert schon ein paar hunderttausend Jahre bis so ein Lager entsteht.
Nach Schneiderhöhn(1944) " ist die teilweise Umwandlung des Kalkes in Siderit und Manganspat darin zu suchen,daß eisenbi-
karbonathältige Verwitterungslösungen Kalke oder Dolomite unterhalb des Grundwasserspiegels in sauerstofffreier Umgebung
in Eisenspat metasomatisch(Verdrängung= ein Material ersetzt ein anderes) umwandeln können."
Ahlburg (1917) glaubte " in den Siderit-Partien ein gangartiges aszendentes Primärerz zu erkennen" und verkannte so den Ent-
stehungscharakter der Lagerstätte,denn erst nachträglich bildete sich durch junge Sickerwässer der hochprozentige ,fast reine,
nesterartig eingesprengte Pyrolusit.
Mineralien sind auf Börsen kaum zu finden,selten gibt es schlecht kristallisierten Kakoxen.
Der Kakoxen kam über den Manganerzen in der Brauneisenerzzone vor der enge Spalten und Hohlräume ausfüllte in dünn-nadeligen,radialstrahligen Aggregaten.
Manganit war im Vorkommen so gut wie garnicht bekannt.
Gefördert wurde hauptsächlich Limonit der aus einem Gemisch von Goethit,braunem Glaskopf und Brauneisenstein bestand.
Lepidokrokit kam wenig vor dafür aber in sehr schönen Kristallen.
Goethit ist als Samtblende bekannt in verschiedenen Farben von braun bis hellrot und teilweise haar-bis nadelförmig.
Pyrit war zwar bekannt konnte aber schon während des Abbaus wenig gefunden werden.
Markasit hingegen kam vor in einer 1-2 m dicken Bank,allerdings war dieser zum großen Teil schon verwittert und in den Hohlräumen hatte sich schon Gips und Melanterit gebildet.
Pyrolusit ist das bekannteste Mineral und wurde in Ober-Rosbach v.d.H. in schönen ,glänzenden,Kristallen gefunden die in tafeligen und strahligen Kristallen an verschiedenen Stellen im Abbau gefunden wurden.
Hämatit kam in ähnlich schönen ausgebildeten Kristallen,auch die Varietät der Hydrohämatit wurde gefunden.
Der feindisperse-kollomorphe Hämatit mit adsorbiertem H2O enthält etwas Limonit und ist grau bis schwarz.
Der von den Bergleuten sehr begehrte,weil stark manganhaltige,Manganomelan oder Psilomelan kam als Glaskopf häufig vor,als Varietät, pulverförmig bis weich ,Wad.
Kristalle von Dolomit,Calcit und Baryt kam zusammen im Bereich der Kalkscholle des Nordlagers in den dolomitischen Hohlräumen des Kalkes vor.
Der begehrte Rhodocrosit stand in meterdicken Lagen ,teilweise sogar bis 30 m mächtig an.
Es konnten Überzüge in kugeligen Aggregaten oder raue Kristalle gefunden werden die rosa bis rot waren.
Die rote Farbe verlor sich mit der Zeit so das Stücke in den Sammlungen nur in fleischfarbenen Überzügen oder Kristallen zu sehen sind.
Ein Teil der Rhodocrosite verwandelte sich sogar mit der Zeit in Pyrolusit um so das der Rhodocrosit dann natürlich schwarz wurde.