MINERALIEN AUS DEM TAUNUS
IN HESSEN UND RHEINLAND-PFALZ
PSEUDOMORPHOSEN-
QUARZGÄNGE IM TAUNUS
UND IHRE MINERALIEN
QUARZGANG BEI NIEDERSELTERS
Typische Pseudomorphose von Hinsdalit xx nach Pyromorphit xx
Pseudomorphose von Hinsdalit xx nach Pyromorphit xx,Niederselters
Hinsdalit xx,hexagonale xx Reste
QUARZGANG BEI NIEDERSELTERS
Der Quarzgang bei Niederselters ist schon länger bekannt,das belegen Berichte aus der älteren Literatur nach denen der Quarzgang über eine Länge von 1 km am linken Hang des Emsbachtales verfolgt werden kann.
Bei Bauarbeiten von 1997-1999 wurden nur lose Quarzblöcke des Ganges aus dem Erdreich gegraben und beiseite geschoben so das man diese Blöcke bearbeiten konnte.
Diese Blöcke waren stark mit Pseudomorphosen von Quarz nach Baryt durchzogen und in den Zwickeln konnte sich eine Mineralisation ausbilden.
Auf den Pseudomorphosen haben sich kleine,hoch-
glänzende Quarzkriställchen gebildet.
Größere Quarz xx konnte ich auch bis 3cm finden,die teilweise sternartig umwachsen sind von kleineren xx.
Eingewachsen im Quarz fand sich vereinzelt derber Bleiglanz von 3-4cm Größe.
Diese Bleiglanzeinschlüsse ermöglichten eine Bildung von sekundären Mineralien.
Allen voran braune Pyromorphit xx,die langprismatisch
und hexagonal in Drusen des Quarzes gefunden werden konnten,auch von mir.
Die Pyromorphit xx sind bis 2 cm lang und mehr oder weniger in Hinsdalit xx umgewandelt.
Interessant ist hierbei das ich einige Km von hier,auf der Grube Vereinigung bei Eisenbach,auch Hinsdalit gefunden habe.
Neben den Emser Gruben und der Grube Heinrich sind dies die einzigen Fundstellen im Taunus für Hinsdalit xx.
Diese Perimorphosen und Pseudomorphosen von Hinsdalit nach Pyromorphit kamen in verschiedenen Tönungen zwischen hell und dunkelbraunrötlich vor ,auch farblos oder grünlich.
Selten waren kurzprismatische xx zu finden.
Auch skelettartig aufgebaute xx konnte ich finden wo der innere Kern ganz oder teilweise aufgelöst ist.
Die Hinsdalit xx sind auch wasserklar und lassen sich dann leicht mit den kleinen,ebenfalls wasserklaren Quarz xx verwechseln.
Meist sind die xx aber leicht milchig.
Bei genaueren Ansicht läßt sich an Hand der Kristallform ein Unterschied erkennen.
Umhüllungspseudomorphose von Hinsdalit nach Pyromorphit xx /Niederselters,BB 7 cm
Umhüllungspseudomorphose von Hinsdalit nach Pyromorphit xx
Plumbogummit oo/Niederselters/BB 10 cm
Umhüllungspseudomorphose von Hinsdalit nach Pyromorphit xx/BB 5 cm
Quarzgang Niederselters
Blaue Plumbogummit xx BB 5cm,selten vom
Quarzgang Niederselters
DER QUARZGANG BEI
VOCKENHAUSEN
IM KOHLWALDSCHLAG
Der Quarzgang bei Vockenhausen gehört auch mit zu den Pseudomorphosequarzgängen des Taunus und kann von NW nach SO,ca. 1,5 km, im Gelände verfolgt werden, anhand von Anstehendem und Lesesteinen.
Der Gang hat eine Maximale Mächtigkeit(Breite) von 25m und trennt den Sericitgneis der Idsteiner Senke von den Phylliten der Eppstein-Formation.
Bereits Ritter(1884:293) hatte diesen Quarzgang schon beschrieben und hatte damals kleine,gelbe xx würfelförmige xx für Fluorit gehalten.
Heute weis man das es sich um Barium-Pharmakosiderit handelt,auch Würfelerz genannt.
Der genaue Nachweis wurde durch Kirnbauer und Sterrmann erbracht die bei einer Begehung Al-haltigen Barium-Pharmakosiderit fanden und durch eine KP-Spektralanalyse genauer bestimmt wurde.
Als Begleitmineral wurden noch Malachit xx festgestellt und als weiterer Erstnachweis für den Taunus Segnitit in winzigen,hellgelben,Kristallen.
Südwestlich des Hauptganges liegen noch drei weitere,kleine Quarzgänge, mit gleicher Streichrichtung, verstreut im Wald die eine Länge von ca. 100 m haben.
DER QUARZGANG BEI MAMMOLSHAIN
Bei Wegebauarbeiten wurde am Hardtberg,südöstlich von Königstein im Taunus,ein ca. 1,5 qm großer Quarzblock des Quarzganges neben dem Weg abgelegt.
Dieser Quarzgang läßt sich im Gelände ca. 500 m weit verfolgen von Südosten nach Nordwesten anhand von größeren und kleineren Quarzblöcken im Waldboden.
In diesem Quarzblock,der von Sammlern soweit zerlegt wurde, das heute nichts mehr vorhanden ist,fand sich eine für den Taunus einmalige Kupfer-Arsenat-Paragenese.
Da der Quarzgang zu den Pseudomorphosenquarz- gängen gehört,fanden sich auch Pseudomorphosen von Quarz nach Baryt.
Baryt xx konnten aber auch frisch gefunden werden.
Neben Azurit-und Malachit xx,die als erste auffielen,
wurden Kupferarsenate wie Olivenit xx und Cornwallit oo hauptsächlich gefunden.
Olivenit konnte ich in verschiedenen Formen finden,von nadelig bis tafelig,mit Phantombildung,oder auch als holzähnliche Masse.
Selten konnte ich helle,wahrscheinlich arsenhaltige, Pyromorphit xx finden.
Mimetesit und Beudantit konnte ich selten finden.
Weiterhin kamen noch Barium- Pharmakosiderit,Beudantit und Pseudomalachit vor.
Als Rarität konnte ich pseudo-oktaedrische,gelbe, xx
finden die,laut Bestimmung, zu je einem Viertel aus
Beudantit-Segnitit-Gorxeicit-Arsenogorxeicit bestehen.
Weiterhin Kupferglanz,Kupferkies und Kobalterze,da auch Mixit xx gefunden und bestimmt wurden.
Als weitere Seltenheiten Duftit,Cornubit und Konicalcit.
OLIVENIT XX mit MIXIT XX,Qg. Mammolshain,BB 2cm
AZURIT XX,Qg. Mammolshain,BB 3 cm
Tafelige OLIVENIT XX,Qg. Mammolshain, BB 3cm
Olivenit xx,Baryt xx in Quarzhohlraum,Qg.Mammolshain,BB 2cm
PSEUDOMORPHOSENQUARZGÄNGE gibt es sehr viele im Taunus.
Die Pseudomorphose ist von Quarz nach Baryt.
D.h. die hydrothermale Spaltenfüllung des Barytes ist durch Quarz ersetzt worden.
Die Quarzgänge sind zwischen der Oberkreide und dem Alttertiär entstanden und erreichen teilweise bis 8 km Länge. Der breiteste Quarzgang, mit 80m,ist der Gang bei Usingen der durch einen Steinbruch am Unterstrütchen aufgeschlossen ist.
All diese Gänge verlaufen quer zum Gebirgsstreichen von NW nach SO.
Die Quarzgänge sind nichtpseudomorpher Quarz,
Eisenkiesel und Chalcedon.
Weiter Pseudomorphosenquarzgänge sind der Frauenstein-Schlangenbad Gang, der Quarzgang bei Hundtstadt, der Steinfischbach-Oberemser-Gang,
der Quarzgang von Naurod-Bremthal,
der Vockenhausen-Ehlhalten-Gang.
Weitere kleinere Quarzgänge liegen bei Königstein-Mammolshain,Niederlauken,Grävenwiesbach, Dombach und Eisenbach.
Häufig fanden auf diesen Quarzgängen Abbauversuche nach Erz statt,mit mäßigem Erfolg.
Pseudomorphose von Hinsdalit xx nach Pyromorphit xx,Niederselters
Hinsdalit auf Pyromorphit xx/Niederselters
Matrixstufe mit Hinsdalitüberkrustung/Niederselters
Umhüllungspseudomorphose von Hinsdalit nach Pyromorphit xx/Niederselters/BB 6 cm
Corkit konnte ich,selten,in gelbgrünen bis grünen xx auf kleinen Flächen,neben und auf Hinsdalit xx,finden.
Die xx sind im Millimeterbereich zu finden.
Als weiteres Mineral konnte ich Plumbogummit in grünlichen,warzenartigen Krusten von mehreren Quadratdezimeter,auf Quarzblöcken finden.
Nach einer RFA-Analyse(laut Sterrmann,Kirnbauer und Dederscheck(+),1999)wurde neben den Hauptbestandteilen Pb und Al auch ein auffallender Gehalt an SE-Elementen (Ce,La,Nd) festgestellt in
amorphen Überzügen und Überkrustungen auf Quarzblöcken durch Plumbogummit.
Eine Untersuchung ob eine Mischkristallisation vorliegt steht noch an.
Da sich die Überkrustungen an den Außen-und Bruchflächen der Quarzblöcke befinden ist von einer Bildung im Hangschutt auszugehen,ist also eine quartäre Bildung.
((Ausführliche Literatur = Jahrbuch nassauischer Verein für Naturkunde 120,Seiten 157-161,Wiesbaden 1999)).
Als absolute Rarität konnte ich ein einzelnes Stück mit drei Eisenphosphatmineralien ,sowie ein Aluminiumphosphat, finden.Die Kristalle sind zwar recht klein aber es konnten eindeutig Eleonorit xx, Kakoxen xx,Beraunit xx und Variscit oo identifiziert werden.
Stufe mit Hinsdalit xx auf Pyromorphit xx,siehe unten,BB 11 cm
Hinsdalit xx auf Pyromorphit xx/Niederselters/BB 6 cm
HINSDALIT XX Qg. Niederselters BB 3,8 mm
DER QUARZGANG VON WIESBADEN-
FRAUENSTEIN-
GEORGENBORN
Dieser Quarzgang ist mit einer Breite von 25m und 4km Länge einer der größten Pseudomorphosenquarzgänge des Taunus und streicht auch von NW nach SO.
Auch hier wurden,von T.Kirnbauer und G.Sterrmann
Al-haltiger Barium-Pharmakosiderit xx nachgewiesen,sowie zitronengelbe Krusten von Segnitit.
Weiterhin wurde ein nicht näher bestimmtes Mineral,in durchscheinenden Krusten in blasser,blaugrüner,Farbe gefunden.
Unabhängig davon fand ich bei einer Begehung auch Segnitit xx sowie braune Skorodit xx der ein Erstfund für den Taunus ist.
Das o.g. blaugrüne,nicht näher bestimmte Mineral, könnte evtl.Skorodit sein!
Braune Skorodit xx,Quarzgang bei Georgenborn/Monstranzenbaum,
Fund Jan. 2010,BB 15 mm,extrem selten aus dem Taunus,Einzelfund!!
CORNWALLIT OO auf QUARZ XXa,links hinten BARIUM-PHARMAKOSIDERIT xx,Qg. Mammolshain,BB 1cm
OLIVENIT XX,Qg. Mammolshain,BB 2cm
OLIVENIT XX,Qg. Mammolshain,BB 2cm
BARIUM-PHARMAKOSIDERIT XX,Qg. Mammolshain,BB 2 cm
AZURIT XX mit MALACHIT OO,Qg. Mammolshain,BB 5 cm
DER PSEUDOMORPHOSENQUARZGANG VON GRIEDEL
Der Griedeler Quarzgang gehörte mit zu den typischen Pseudomorphosen-Quarzgängen.
Charakteristisch ist das Auftreten von Pseudomorphosen von Quarz nach Baryt xx die hier bis 20 cm erreichten.
Auch kamen die typischen Kappenquarz xx vor die besonders aus dem Usinger Quarzgang bekannt geworden sind.
Vom Griedeler Quarzgang kam es häufiger vor das man die oberste Kappe abnehmen konnte.
Die Kristalle sind häufig grau oder weiß,selten glasklar oder als Rauchquarz ausgebildet.
Der Geologe Richard Ludwig beschrieb mehrfach Kristalle zwischen 25-50 cm Größe die aus vielen Subindividuen aufgebaut waren.
Auch gab es Quarzdrusen von 1-1,25 m Durchmesser mit mehreren Zentnern Gewicht.
Im Zentrum solcher rosettenartig ausgebildeten Quarzdrusen kamen die bekannten Pseudomorphosen von Quarz nach Baryt vor.
Umhüllungspseudomorphosen zeigten das die Baryt xx bis 20 cm Größe erreichten.
Die Griedeler Kappenquarze waren zur damaligen Zeit bekannter als die des Usinger Quarzbruches.
Im Quarz von Griedel waren selten Bleiglanz und Kupferkies in Klüften fanden sich daher Oxidationsprodukte des Kupferkies,wie Azurit,Malachit nadelig oder als Büschel sowie Cuprit.
Baryt ist in der Wetterau weit verbreitet.
Die bekannteste Fundstelle ist das Vorkommen der Rockenberger Sandrosen,hier ist der Baryt im Sand eingeschlossen,bzw. die Baryt xx haben bei der Bildung den Sand eingeschlossen.
In Rockenberg liegt eine Störung vor,wo die Barytrosen in einer 20 m breiten und 4 km langen Zone vorkommen.
Als weitere Fundpunkte in der Wetterau sind Gambach,Münzenberg(siehe Abb.),Wisselsheim und Bad Vilbel bekannt.
Als Kluftfüllung ist Baryt von Rendel,Bad Nauheim,der Eisen - und Manganerzabbau von Rosbach v. d. H. und aus der Lindener Mark bekannt.