MINERALIEN AUS DEM TAUNUS
IN HESSEN UND RHEINLAND-PFALZ
HEFTRICH
Grube Hannibal
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Bleiglanz xx,Grube Hannibal bei Heftrich,historischer Fund aus der Betriebszeit,Breite der Stufe 8 cm
Eines der wenigen Fotos das während der Abbauzeit entstand
DIE GRUBE HEFTRICH IM TAUNUS
Das Haldengelände der Grube liegt, ca.1km nördlich von Heftrich, im Wald. Man das Haldengelände über den Spitzbirnbaumweg der wenige hundert Meter nach dem Ortsausgang rechts in den Wald einbiegt.
GESCHICHTE
Der Bleizgang wurde durch Zufall,beim Anlegen beines Waldweges,von Karl Fey und August Wicht entdeckt,
dies war 1900.
Die Lokalität wird von den Einheimischen "Böhrer" genannt.
Es fand sich, wie schon andernorts im Taunus, Bleiglanzrollstücke die schon durch ihr Gewicht die Aufmerksamkeit der beiden Finder erregte.
Diese wussten nicht ob es Silber, wegen des Glanzes, oder Bleierz war.
Sie erzählten was im Wald rumlag und das sprach sich bis zu einem Steiger(Vorarbeiter im Bergbau)namens Grenzer in Wiesbaden herum.
Er nahm Proben zur Untersuchung mit und dabei wurde ein hoher Bleigehalt und auch Silber- und Kupfergehalt festgestellt.
An der Fundstelle wurde ein Tagebau niedergebracht bis in eine Tiefe von 15m und einer Fläche von 25qm.
Das Gestein wurde mit einer Haspel und einem Eimer nach oben befördert.
Die Erzfunde waren mager und so erwartet man einen neuen Schurf,etwa 150m bergauf an.
Auch Wünschelrutengänger halfen bei der Suche nach dem Erzgang mit.
Der Ort der ersten Förderung ist deutlich im Wald erkennbar an einer großen Vertiefung.
Die zweite Fundstelle warf mehr Bleierz ab.
Dieses Erz wurde in mühevoller Kleinarbeit mit Handhämmern zerkleinert und dann per Hand mit Wasser und Bürsten gereinigt.
Zur Aufbereitung wurde das so behandelte Erz nach Braubach, bei Lahnstein, in die Blei- und Silberhütte transportiert.
Da man bei einer entsprechenden Tiefe des Abbaues die Wassermenge nicht mehr zurückhalten konnte, musste der Betrieb hier wieder eingestellt werden.
Jetzt wurde wieder eine neue Stelle gesucht und auch gefunden, aber nun fehlt das finanzielle Mittel um den Betrieb fortzuführen.
Im Jahre 1912 erhielt ein Herr Krumhoff aus Wiesbaden die Verleihungsurkunde für die Grube Heftrich.
Diesem Herrn Krumhoff standen wohl wesentlich mehr Mittel zur Verfügung als den vorherigen Gewerken.
Denn beim ersten häufigen Wassereinbruch in der Grube wurde vom neuen Besitzer die Grube von Grund auf modernisiert.
Zuerst wurde 1913 ein eiserner Förderturm errichtet, weiterhin ein Maschinenhaus.Eine Aufbereitungsanlage mit Brecherei und Wäscherei wurde 1915/16 errichtet.
Vom 1km entfernten Ort Rod,heute Niederrod,wurde eine Leitung zur Stromversorgung gelegt.
Um genug Wasser für die Wäscherei zu haben wurde eine kleine Staumauer gebaut.
Das freute besonders die Kinder des Besitzers, da ihr Vater einen Nachen hatte zum Stausee transportieren lassen, so konnten sie Boot fahren.
Der erste Weltkrieg brachte einen enormen Aufschwung auf der Grube, da das Blei für die Rüstung benötigt wurde.
In dieser Zeit wurden neben den Arbeitern, die im Nebenerwerb eine Landwirtschaft betrieben,20 russische Kriegsgefangene aus Limburg nach Heftrich verfrachtet,das war 1916.
Sie wurden von einem Wachmann morgens zur Grube und abends ins Lager nach Heftrich gebracht.
Dann, 1917, wurde eine Baracke für die Kriegsgefangenen und eine Wohnung für den Obersteiger Ochs, auf dem Grubengelände, errichtet. Eine Küche für die Kriegsgefangenen war im selben Gebäude.
Die Heftricher Bergleute brachten ihr Essen von zu Hause mit.
Die Sohle(tiefster Punkt des Abbaues)erreichte in dieser Zeit des Aufschwungs,1917/18,eine Teufe von 110m.
An die Blei- und Silberhütte wurden in diesem Zeitraum 230t Blei- und Kupfererze verkauft.
Diese 230t wurden von 28-30 Bergleuten im Jahr abgebaut.
Der Durchschnittslohn betrug 5 Reichsmark für eine Achtstundenschicht.
Nach Kriegsende kam es durch Kohlenmangel zum Ausfall der Stromversorgung, die Pumpen fallen aus und das Wasser in der Grube stieg an.
Die Nachfrage nach Bleierz ging zurück und der Grubenbetrieb ruhte 1919 und 1920, es wurden nur Instandhaltungsarbeiten durchgeführt.
Die Grube wurde von der Gewerkschaft Hannibal, aus Köln, übernommen und es wurde mit Fachleuten aus dem Westerwald das Problem der Wasserhaltung gelöst.
Daraufhin wurde der Abbau wieder aufgenommen und es wurden 424t Bleierz gefördert mit einem Wert von 70 Millionen Mark, es war Inflationszeit.
1925 wurde wegen Geldmangels der Hannibal G, der Betrieb entgültig eingestellt.
Der Erzgang war aber noch lange nicht abgebaut und betrug bei 50m Teufe etwa 30cm,aber durch die starken Wassereinbrüche war ein Abbau nicht mehr möglich.
1929 wurde der Förderschacht und die Luftschächte verfüllt sowie der Förderturm und die Maschinen demontiert.
Die Gebäude wurden weiter von 2 Kindern des Obersteigers Ochs bewohnt bis diese durch Brandstiftung 1934 komplett zerstört wurden.
Die Grube Heftrich war die vorletzte Grube die im Taunus ihren Betrieb einstellte,die letzte war die Grube Lindenberg bei Münster.
Die drei Stollen wurden Hamilkar-, Hasdrubal- und Hannibalstollen genannt.
Wie es zu dieser Namensgebung kam, ist nicht bekannt, oder warum die Gewerkschaft ausgerechnet Hannibal hieß.
Alle drei waren vorchristliche,karthagische Feldherren,der Erste ,Hamilkar,war der Vater der beiden anderen.
Die Grube Heftrich war nur 25 Jahre im Betrieb, aber war mit einer der erfolgreichsten Gruben im Taunus.
In dieser Zeit gab es nur einen Todesfall, ein Arbeiter, Gustav Urban, stieg nach Ende seiner Schicht in den Förderkorb und das Klopfzeichen zur Aufwärtsfahrt ertönte.
Er hatte aber seine Grubenlampe am Rollwagen hängen gelassen.
Um sie zu holen beugte er sich aus dem Korb und wurde beim Anfahren des Förderkorbes erdrückt, zwischen Korbrand und Schachtwand.
Schon damals bestanden Pläne die Grube wieder aufzuwältigen, wenn die technischen Möglichkeiten vorhanden sind, da man annahm, dass der Erzgang in der Teufe noch mächtig ansteht.
Bleiglanz xx Grube Heftrich bei Heftrich
Historischer Fund aus der Betriebszeit,BB 8cm
Bleiglanz xxGrube Heftrich bei Heftrich,Fund 1984
Fahlerz xx Grube Heftrich bei Heftrich,Fund 1986,BB8cm
Bleiglanz x,5cm, Grube Heftrich bei Heftrich,Fund 1986
Bleiglanz xx,Grube Hannibal/Heftrich,Fund 1986
DIE MINERALIEN DER GRUBE HEFTRICH BEI HEFTRICH IM TAUNUS
BLEIGLANZ war das Haupterz und in den Erzgängen haben sich sehr große xx von mehreren Zentimetern gebildet.
Da Herr Krumhoff das Bergwerk auch etwas als sein Hobby ansah hatte er sich auch Bleiglanzstufen mit nach Hause nach Wiesbaden genommen wo sie allerdings 1945/46 spurlos verschwanden.
In manch alter Sammlung und in vielen Museen der ganzen Welt sind verschie- dentlich noch sehr schöne Stufen zu sehen.
ZINKBLENDE ist genauso bekannt wie der Bleiglanz da sie in hellgelben, eisenarmen, xx vorkommen kann.
Die xx können 1cm und mehr erreichen
und sind manchmal von einer dünnen Kupferkieshaut überzogen.
Die Zinkblende xx sitzen,wie auch die anderen Erze,bis auf Fahlerz,auf und zwischen hochglänzenden Quarz xx.
Weitere Farben die vorkommen können
sind rot,grün und schwarz,wobei schwarze xx nie sehr groß werden.
Schwarzer Zinkblende x,Zwilling,
KUPFERKIES xx sitzen auch,wie die
Zinkblende, auf und zwischen klarem Quarz xx.
Die xx erreichen im Durchschnitt eine Größe von 5mm sind aber häufig in Limonit umgewandelt.
FAHLERZ xx können bis zu 1cm groß werden und sind meistens mit einer dünnen Tirolitschicht überzogen.
Kleine xx sind scharfkantig ausgebildet und große xx haben scharfe Kanten.
PYRIT xx sind nur untergeordnet vorhanden und können meist in Gesellschaft von Siderit in 1mm großen xx gefunden werden.
Bleiglanz xx ,Grube Heftrich bei Heftrich ,historischer Fund aus der Betriebszeit,BB9 cm